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Versicherungen bei Privathaushalten: 29 Prozent aller Beiträge rein für Kfz

08.01.2024 05:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Die Prämien für privat genutzte Kraftfahrzeuge sind in den vergangenen zehn Jahren wettbewerbsbedingt nur sehr moderat gestiegen. Damit ist ab diesem Jahr Schluss, da die Autoversicherer im Vorjahr ein Defizit von rund drei Milliarden Euro eingefahren haben. Inwieweit der Kfz-Prämienanteil damit an den Versicherungs-Gesamtausgaben privater Haushalte über den jetzigen Prozentsatz hinaus zulegen wird, dürfte sich aus den künftigen Destatis-Erhebungen sehr konkret ablesen lassen.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Ausgaben für Versicherungen machen sich bei vielen Haushalten besonders zum Jahresbeginn bemerkbar, wenn bei vielen Kunden die Jahresbeiträge fällig werden. Ein nicht unerheblicher Prämienanteil wird dabei für den Kfz-Tarif aufgewandt.

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Durchschnittlich 1.596 Euro haben die privaten Haushalte im Jahr 2022 für Versicherungen ausgegeben, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden vergangene Woche aktuell mitteilte. Das sind knapp 39 Prozent mehr als noch im Jahr 2012. Damals zahlten die Privathaushalte im Schnitt 1.152 Euro jährlich für Versicherungsbeiträge.

Durchschnittlich 468 Euro für die Autoversicherung pro Jahr

Den größten Anteil machten die privaten Schaden- und Unfallversicherungen wie Haftpflicht-, Hausrat- oder Berufsunfähigkeitsversicherung aus: 600 Euro oder anteilig 38 Prozent wendeten die Privathaushalte im Jahr 2022 dafür auf. Um ihre Kraftfahrzeuge zu versichern, zahlten sie durchschnittlich 468 Euro oder anteilig 29 Prozent. Durchschnittlich rund 288 Euro (18 %) zahlten sie für freiwillige Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge. Für zusätzliche private Kranken- und Pflegeversicherungen, z. B. Krankenhaustagegeld, waren es 240 Euro (15 %). Nicht berücksichtigt sind bei den hier aufgeführten Versicherungen unter anderem Beiträge zur Sozialversicherung sowie Ausgaben im Zusammenhang mit der Bildung von Geldvermögen wie z.B. private Lebensversicherungen.

Kfz-Tarife steigen ab 2024 kontinuierlich an

Künftige Erhebungen des Statistischen Bundesamtes werden insbesondere bei Einbeziehung des Jahres 2024 deutliche Steigerungen bei den Kfz-Tarifen ausweisen. Der Grund dafür sind hohe Defizite in einer Größenordnung von rund drei Milliarden Euro, welche die deutschen Autoversicherer nach Angaben des Gesamtverbandes GDV alleine im Vorjahr verbuchen mussten.

Als Gründe dafür nennen die Assekuranzen hohe Inflationsverluste, steigende Werkstattpreise, aber insbesondere auch drastische Erhöhungen bei den Aufwendungen für Ersatzteile in der Unfallreparatur. Erst- und Rückversicherer prognostizierten bereits ab Mitte des vergangenen Jahres ein "auf Jahre hinaus defizitäres Geschäft" in Kraftfahrt und die Notwendigkeit, in mehreren Jahren aufeiander die Prämien zu erhöhen. Für 2024 wurden die Tarife in einem ersten Schritt um durchschnittlich rund zehn Prozent bereits angepaßt.

Methodische Hinweise

Destatis-Datengrundlage sind die Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR). Ergebnisse für Haushalte, deren regelmäßiges monatliches Nettoeinkommen 18.000 Euro und mehr beträgt, bleiben in den LWR unberücksichtigt, da diese in zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. In die LWR werden nach den gesetzlichen Vorgaben Haushalte von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte und Landwirtinnen sowie freiberuflich Tätige) nicht einbezogen.

Die aufgeführten Ausgaben für Versicherungen umfassen gemäß dem Systematischen Verzeichnis der Einnahmen und Ausgaben (SEA 2021) Beiträge für die betriebliche Altersversorgung und für private Versicherung (SEA-Code 163) – ausgenommen Beiträge für die private Kranken- und Pflegeversicherung, da diese wie Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung als Abzüge vom Bruttoeinkommen behandelt werden. Nicht enthalten sind weiterhin übrige Beiträge zur Sozialversicherung, Beiträge für Schadenversicherung im Zusammenhang mit Grundstücken, Gebäuden und Eigentumswohnungen (z. B. Wohngebäudeversicherung) sowie Beiträge im Zusammenhang mit der Bildung von Geldvermögen wie private Rentenversicherung sowie Lebens-, Ausbildungs-, Aussteuer- und Sterbegeldversicherung.   (wkp)

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