Seit Juli 2022 steht Kunden der BERESA-Gruppe ein innovativer Weg zur Verfügung, Schäden an ihren Fahrzeugen auch außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten zu melden: Über das Ausfüllen eines Formulars auf der Autohaus-Homepage können Geschädigte einen PIN für die digitale Schadenaufnahme auf ihr Smartphone anfordern. Mittels der Autolytic-App von TÜV NORD werden die Kunden durch den gesamten Prozess geführt, scannen die Fahrgestellnummer von der Zulassungsbescheinigung oder der Windschutzscheibe ab und liefern BERESA aussagekräftige Fotos des Fahrzeugs inklusive allen notwendigen Daten direkt ins EDV-System. Wir sprachen mit Christian Braje, Leiter Service Pkw, über die ersten Erfahrungen in Münster.
Langjährige Koooperationspartner
AH: Herr Braje, seit wann arbeitet Ihr Haus mit TÜV NORD zusammen?
C. Braje: Die BERESA-Gruppe und TÜV NORD verbindet über ein Jahrzehnt eine vertrauensvolle Partnerschaft. Wir arbeiten nicht nur in den klassischen amtlichen Bereichen wie der Haupt- und Abgasuntersuchung zusammen. Darüber hinaus haben wir Schadenmanager für das Unfallmanagement bei uns installiert. Auch für die Rücknahmegutachten von Fahrzeugen an unserem BERESA Airport Center (BAC) ist TÜV NORD zuständig.
Digitalisierung und die Verbesserung der sogenannten Customer Journey sind seit Jahren Ihr berufliches Steckenpferd. Was erwarten Sie von der Online-Schadenmeldung?
C. Braje: Einen Top-Service für unsere Kunden und Entlastung für unsere Mitarbeiter im Service. Durch die webbasierte Schadenmeldung müssen die Kunden nicht den teils weiten Weg ins Autohaus antreten, sondern können den Prozess bequem und jederzeit mit ihrem Handy starten. Die geführte Erstellung der Schadenfotos funktioniert kinderleicht und spart Zeit. Nach Erstellung des Kostenvoranschlages durch TÜV NORD nehmen wir mit dem Kunden bestens vorbereitet und mit allen nötigen Informationen ausgestattet Kontakt auf. Im Dialog klären wir die Termingestaltung und Abgabe des Fahrzeugs zur Instandsetzung. Entscheidet sich der Halter für die Reparatur des Unfallschadens, werden die Kosten für die Unfallschadenmeldung online mit dem Auftrag verrechnet. Wird der Schaden fiktiv abgerechnet, wird eine überschaubare Gebühr fällig.
Intuitive Bedienung
Wie hat die Einführung des Systems bei Ihnen im Haus funktioniert?
C. Braje: Die 24h-Schadenmeldung ist intern ohne großen Aufwand zu betreiben und war für unsere Mitarbeiter leicht zu erlernen. Ich würde den notwendigen Schulungsaufwand auf rund eine halbe Stunde schätzen. Aktuell liegen wir kurz nach dem Go Live Anfang Juli des Jahres noch im Bereich zweistelliger Fallzahlen. Die Beresa-Serviceberater klären unsere Kunden im Moment über die Möglichkeiten des neuen Systems auf und ich bin mir sicher, dass wir noch 2022 ordentlich Fahrt aufnehmen werden.
Herr Braje, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Zur Person
Christian Braje ist 50 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohnes. Nach seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser und bestandenem Maschinenbaustudium sammelte er seine ersten beruflichen Erfahrungen in einem Produktionswerk in Düsseldorf. Im Jahr 2000 wechselte er nicht nur die Sparte, sondern auch den Wohnort und unterstützte als Assistent des Serviceleiters bei Mercedes-Benz in München die Geschäftsleitung.
Nach einigen Stationen in der Niederlassungswelt von Mercedes-Benz leitete er unter anderem die Servicebereiche in Dortmund und München. In 2012 übernahm er eine interessante Projektarbeit namens "Service 2020" in der Zentrale der Daimler AG in Berlin, in der es unter anderem um die Zukunftsausrichtung der Customer Journey ging. Vor acht Jahren ging Braje zur BERESA nach Münster, wo er seitdem als Mitglied der Geschäftsleitung den Bereich Aftersales Pkw verantwortet und die Digitalisierung im Servicegeschäft vorantreibt.