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Unfallrettung: KI verbessert auch den Notruf 112

17.02.2024 17:15 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Bei Unfällen in ganz Europa stets die erste Wahl: Der Notruf 112. Um Zeit für Feuerwehr und den Rettungsdienst zu sparen, ist die 112 ohne Vorwahl und ohne Gebühren direkt erreichbar.
© Foto: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Der Telefon-Notruf 112 sollte heute jedermann bekannt sein. Trotzdem können Sprachbarrieren und andere Schwierigkeiten einer schnellen Unfallrettung im Wege stehen. Doch hier greifen inzwischen neue Technologien und vor allem Künstliche Intelligenz (KI).

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Der Notruf 112 ist eine einfache und in vielen Fällen lebensrettende Möglichkeit, um schnell professionelle Hilfe zu bekommen. Eine frühzeitige Alarmierung des Notrufs 112 kann deshalb aktiv Leben retten und schwerwiegende (Folge)-Schäden verhindern.

Zum "Tag des Notrufs" am vergangenen Sonntag (11. Februar) erklärte der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), Manfred Wirsch: "Für die Opfer von Verkehrsunfällen ist der Notruf 112 ein Segen. Der langfristige Rückgang der Zahl der Getöteten im Straßenverkehr ist auch den geschulten Mitarbeitenden in den Leitstellen zu verdanken, die schnell die Lage einschätzen und Rettungsdienste an den Unfallort senden. Ein verantwortungsvoller Job, der große Wertschätzung verdient. Die Mitarbeitenden sind in der Lage, auch Anweisungen zur überbrückenden Erst-Hilfe z.B. für eine Reanimation (Telefonreanimation) zu geben, bis der Rettungsdienst vor Ort eintrifft.“

Überwindung von Sprachbarrieren

Inzwischen haben neue Techniken in den Leitstellen Einzug gehalten, die die Entsendung der Hilfe vereinfachen und beschleunigen können. Über eine Notruf-App können Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung Notrufe absetzen, ohne zu sprechen. Wenn nicht bekannt ist, wo genau der Notfallort ist z.B. auf Reisen oder im Urlaub, kann mit einem Ortungssystem die Leitstelle die Standortdaten bis auf wenige Meter genau ermitteln. Ein neues Forschungsprojekt ermöglicht, Notrufe in Deutschland unter Einsatz von KI-Methoden in unterschiedlichen Sprachen zu erfassen und die Sprachbarriere zu überwinden. Eine KI-unterstützte Spracherkennung macht sogar einen Dialog mit dem Anrufer möglich.

"Nächster Innovationssprung seit dem E-Call"

Dazu der Notfallmediziner Prof. Dr. Peter Sefrin, Mitglied im DVR-Vorstandsausschuss Verkehrsmedizin und Gründer der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN): "Wenn es gelingt, die Leitstellen auch in diesen komplexen Situationen zu unterstützen, kann die Künstliche Intelligenz einen lebenswichtigen Zeitvorsprung bieten. Das ist der nächste technische Innovationssprung seit Einführung des E-Call, das in allen neuen Autos bei Unfällen einen automatischen Notruf absetzen kann. Aber der wichtigste Lebensretter bleibt der Mensch: Auch wenn man in einer Stresssituation nicht weiß, wie man helfen kann – den Notruf 112 sollte jeder kennen und wählen können, um so für schnelle und kompetente Hilfe zu sorgen.“ 

112 EU-weit ohne Vorwahl gültig

Der Europäische Tag des Notrufs am 11.2. entstand, um die seit 1991 in Europa einheitliche Notrufnummer 112 bekannter zu machen und schnellstmöglich Hilfe an den Unfallort zu bringen. Vielen EU-Bürgerinnen und -Bürgern ist diese Nummer jedoch noch immer nicht bekannt. Besorgniserregend ist auch, dass rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung nicht wissen, dass die 112 in allen europäischen Ländern gültig und kostenlos ist. Der Notruf funktioniert in jedem Mobilnetz, eine Vorwahl muss nicht gewählt werden. Die einheitliche Rufnummer wurde eingeführt, um lebenswichtige Zeit zu sparen und Rettungskräfte schnellstmöglich an den Notfallort zu bringen.

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