Toyota hat eine neue Generation von Crash Test Dummys entwickelt. Unfälle vermeiden und Unfallfolgen mildern, lautet der Leitgedanke der Konzern-Sicherheitsforschung. Denn bislang betreffen rund 50 Prozent aller schweren oder tödlichen Verletzungen bei Kollisionen das Gehirn oder andere inneren Organe. Deshalb setzt Toyota jetzt seine neue Crashtest-Dummygeneration "Thums 4" bei der Entwicklung von neuen Toyota-Modellen ein, um diese in naher Zukunft noch sicherer zu machen. Das "ganzheitliche, menschliche Sicherheitsmodell" Thums 4 (Total Human Model for Safety) entspricht der virtuellen Nachbildung eines erwachsenen Mannes mit durchschnittlichem Körperbau. Der "virtuelle Mensch" der Generation 4 bei Toyota ist für den japanischen Autobauer eine konsequente Weiterentwicklung verschiedener Vorgängermodelle, an denen Toyota bereits seit 1994 intensiv forscht. Neuer Dummy liefert 14 mal so viele Unfallinfos als seine Vorgänger Zwar konnten die vorherigen Modelle Knochenbrüche, durchtrennte Bänder, oder etwa eine eventuelle Schädigung des Hirngewebes hoch detailliert analysieren, nicht aber innere Verletzungen. Bei der vierten Version von Thums sind der Aufbau der inneren Organe, Knochen sowie das menschliche Gehirn wesentlich präziser dargestellt. Durch die exakte Ausformung der einzelnen Organe, der noch genaueren Position und der Beziehung zwischen den inneren Organen liefert Thums 4 rund 14-mal mehr Informationen als die Vorgängerversion. Toyota arbeitete bei der Forschung und Entwicklung des neuen Dummies eng mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammen. Mittels hochpräziser Computertomographie (CT) wurde die innere Struktur des menschlichen Körpers genauestens vermessen und die ermittelten Datensätze auf Thums 4 übertragen. Thums wird auch anderen Autoherstellern angeboten "In Verbindung mit Crash-Simulationen können so die Art und die Schwere der Verletzungen wie etwa eine Deformierung im Rumpfbereich, oder der Bauchhöhle dadurch genauer simuliert werden. Thums 4 liefert wichtige Daten zur Optimierung der Sicherheit von Fahrzeugen", so Toyota-Pressesprecher Dirk Breuer gegenüber AUTOHAUS-Schaden§manager. Die Auswertung der Ergebnisse trage dazu bei, Sicherheitsgurte oder Airbags weiter zu optimieren. Das oberste Ziel der passiven Fahrzeugsicherheit sei allerdings die komplette Vermeidung oder eine zumindest deutliche Verringerung von Verletzungen bei einem Verkehrsunfall. Das Toyota Technical Development, federführend bei der Entwicklung des virtuellen Menschen-Dummies, beabsichtigt im Herbst 2010 auch anderen Automobilherstellern Thums 4 anzubieten. Schon bald soll der virtuelle "Durchschnittsmann" außerdem Zuwachs erhalten: Neben dem aktuellen innovativen Modell entwickelt Toyota an einer kleinen virtuellen Frau sowie einem großen Mann, um das breite Spektrum von Unfallsituationen noch exakter darzustellen. (wkp)
Unfallforschung: Mit "virtuellen Menschen" innere Organ-Verletzungen verhindern

Bei rund der Hälfte aller Unfälle mit Schwerverletzten oder Toten wurden unfallbedingt das Gehirn oder andere innere Organe geschädigt. Toyota will jetzt mit seinem weiterentwickelten Crash-Dummy "Thums 4", einem sogenannten "virtuellen Menschen", diese gefährlichen Unfallfolgen noch genauer analysieren, um sie mit künftigen Modellen aktiv verhindern zu können.