Er führte den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen zu den größten Erfolgen der Vereinsgeschichte, war Politiker und Bremer Senator, persönlicher Berater des ehemaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon und kannte auch Barack Obama persönlich.
Auf dem AUTOHAUS-Schadenforum 2019 hielt er eine mitreißende Dinner Speech zum Thema Fachkräftemangel und gab allen Unternehmern wertvolle Tipps, wie man mit einfachen Mitteln gutes Personal gewinnt und beim Unternehmen hält: Willi Lemke. Am 12. August 2024 ist die Sport-Ikone an den Folgen eines plötzlichen Aneurysmas im Kopf verstorben – exakt eine Woche vor seinem 78. Geburtstag.
Die Schadenwelt erlebte im Oktober 2019 Lemke mit seinen damals 73 Jahren als topfitten, zuweilen angriffslustigen, aber im Herzen stets charmanten Redner.
Seine Vita dürfte die bemerkenswerteste aller Referenten gewesen sein, die jemals in Potsdam auf der Bühne standen. Nach seinem Lehramtsstudium in Hamburg ging Willi Lemke zunächst in die Politik und agierte als SPD-Politiker und – man lese und staune – auch als Doppelagent für den russischen KGB und den deutschen Verfassungsschutz.
Erfolgreichster Manager
Von 1981 bis 1999 war Lemke der erfolgreichste Manager in der mittlerweile 125-jährigen Vereinsgeschichte des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen und lieferte sich mit Uli Hoeneß leidenschaftliche Kämpfe. Seite an Seite mit Otto Rehhagel als Trainer führte er Bremen zum Triumph des europäischen Wettbewerbs der Pokalsieger, war mit dem "SV Werder" mehrfach Deutscher Meister, Gewinner des DFB-Pokals und über Jahre hinweg der einzig wirklich ernst zu nehmende Gegner des FC Bayern.
Von 2007 bis 2016 arbeitete Lemke für die UN und traf in diesem Umfeld die mächtigsten Politiker der Welt. Seine Mission lautete offiziell, Frieden und Sport zu fördern. Dabei ging es um Belange der FIFA und die Fußball-Weltmeisterschaften genauso wie um persönliche Einsätze für ausgegrenzte Kinder von HIV-positiven Müttern, um Projekte in China oder auch Uganda, wo Lemke die Slums in der kenianischen Hauptstadt Nairobi kennenlernte und den Menschen mit Sportarten wie Volleyball, Tischtennis, aber auch Bildungsprogrammen neue Lebensfreude, -qualität und Aussicht auf ein besseres, selbstbestimmtes Leben brachte. Auch nach seinem Ausscheiden bei den Vereinten Nationen engagierte er sich für eine Vielzahl humanitärer Projekte, bei denen er z. B. finanzielle Mittel sammelte, um jungen Mädchen die Hochschulreife oder auch ein Studium zu ermöglichen, damit diese nicht mit Prostitution ihren Lebensunterhalt verdienen mussten.
Am 23. August 2024 haben der SV Werder, die Stadt Bremen und zahlreiche Persönlichkeiten aus Sport, Gesellschaft und der Politik im Bremer Dom Abschied von Willi Lemke genommen. Wir erinnern uns gerne an seinen Gastauf tritt auf dem AUTOHAUS-Schadenforum und entbieten seiner Familie unsere aufrichtige Anteilnahme.