Gemeinsam mit dem Zürcher Start-up Spearhead hat T-Systems einen vollständig digitalisierten Schadenprozess realisiert – von der Unfallbenachrichtigung über die Schadendokumentation bis hin zur Bewertung und Erstellung des Reparaturauftrags. Kfz-Versicherungen seien somit in der Lage, den Schaden an Unfallfahrzeugen in einer Minute zu analysieren, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Das digitale Kfz-Schadenmanagement ist ein weiterer Bestandteil des Connected Car-Angebots "Digital Drive" von T-Systems. Die Nachrüstlösung ermöglicht es, Neu- und Gebrauchtfahrzeuge ohne integrierten Internetzugang mit vernetzten Funktionen auszustatten.
Die Abläufe im Detail
Um den Kfz-Schadenprozess zu digitalisieren, wird das Fahrzeug des Versicherungsnehmers mittels eines Steckers an der Diagnose-Schnittstelle vernetzt. Bei einem Unfall erfasst ein Sensor im Adapter die auf das Fahrzeug einwirkenden Kräfte und übermittelt die Daten sofort per Mobilfunk an die sichere Private Cloud von T-Systems, wo sie analysiert werden. Über ein Portal erhält der zuständige Sachbearbeiter des Versicherers eine automatische Nachricht. Über ein Webportal sieht er, welche Fahrzeugteile mit hoher Wahrscheinlichkeit beschädigt wurden und wie viel die Reparatur voraussichtlich kosten wird. Der Fahrzeughalter kann im Nachgang seinerseits per App die Unfallumstände, die beteiligten Personen sowie defekte Teile angeben und Fotos hochladen. Alle Daten werden in EU-Rechenzentren nach strengem EU-Datenschutz verarbeitet.
Enge Zusammenarbeit
Die innovative Lösung ist das Ergebnis einer jetzt neu geschlossenen Partnerschaft zwischen T-Systems und dem Zürcher Technologie-Start-up Spearhead, das seit 2015 im Kfz-Versicherungsmarkt tätig ist. T-Systems steuert mit "Digital Drive" den OBD2-Adapter, die Connected-Car-Dienste und -Plattform sowie die Cloud-Infrastruktur bei. Spearhead liefert die Schadenmanagement Software, das Portal für die Kfz-Versicherung und das Feature zur Schadendokumentation für den Fahrzeughalter. Ingo Hofacker, verantwortlich für das Internet of Things (IoT)-Geschäft bei der Telekom: "Unser Produkt macht Versicherungstelematik auch im Massenmarkt profitabel. Mit der Kombination aus unserem Connected-Car-Service Digital Drive und der Technologie von Spearhead sind wir in der Lage, Versicherungsnehmern eine Nachrüstlösung mit attraktiven Mehrwertdiensten zu bieten. Die Versicherung erschließt sich gleichzeitig ein zusätzliches Einsparpotenzial bei Reparatur- und Prozesskosten nach einem Kfz-Unfall."
Vielfältige Möglichkeiten
Das White-Label-Produkt für Kfz-Versicherungen beinhaltet auch weitere Mehrwertdienste für den Autofahrer: dazu zählen Echtzeitinformationen zum Fahrzeugzustand, beispielsweise Tankfüllstand, zur Fahrzeugposition und Meldungen bei Erschütterungen oder Abschleppvorgängen. Diese Daten können von den Versicherungen auch als Basis für sogenannte "Usage Based Insurance"-Tarife genutzt werden, um eine vorsichtige Fahrweise zu belohnen. (kt)