Zukunftsmobilität und Digitalisierung, Tradition und Verlässlichkeit: Dass diese Begriffe besser zusammenpassen, als zunächst angenommen, zeigte die vor kurzem in Hamburg stattgefundene Bundestagung der SSH Schaden-Schnell-Hilfe GmbH (wir berichteten). Dort trafen sich zum ersten Mal in diesem großen Rahmen SSH-Partner, Kfz-Versicherer und Schadendienstleister, um auf einer gemeinsamen Veranstaltung die Trends und Entwicklungen der Branche zu diskutieren. Frank Steinacker, Sprecher der SSH-Gesellschafter, begrüßte die rund 170 Teilnehmer mit den Worten: "Die SSH ist ein 47 Jahre altes Erfolgsmodell, hat bereits viele Marktveränderungen miterlebt und viele davon selbst geprägt."
SV bleibt, seine Tätigkeit ändert sich
Einer der zentralen Aspekte war auch in Hamburg das Schlagwort Digitalisierung. Frank Steinacker hob hervor: "Die Digitalisierung hat die Schadenwelt bereits verändert. Wir arbeiten jetzt daran, diese Entwicklungen mithilfe digitaler Tools, die die Arbeit vereinfachen, weiter voranzutreiben." Allerdings werde sich das Aufgabenfeld des Gutachters weiter wandeln: "Sachverständige werden sich zunehmend als hochqualifizierte Spezialisten für besondere Fälle etablieren." Standard-Schäden könnten hingegen mit entsprechender, digitaler Unterstützung schneller und effizienter abgewickelt werden.
Vom Flugtaxi zum Hyperloop
Wie rüsten sich Unternehmen für den "digitalen Tsunami", der gerade über alle Branchen hinwegfegt? Einblicke in seine Erkenntnisse und Forschungsergebnisse gab Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes. Er betonte, dass es in Zukunft noch bedeutend mehr darauf ankomme, dass Unternehmen einerseits deutlich agiler werden und andererseits stets auch die Veränderungen in anderen Branchen im Blick behalten. Sebastian Gundermann, Leiter Mitgliedschaft und Strategie beim ADAC, gab den Teilnehmern Einblicke in die Mobilitätswelten der Zukunft.
Seine Kernaussage: "Wir erwarten, dass der Mobilitätsbedarf bis zum Jahr 2040 weiter zunehmen wird." In der abschließenden Podiumsdiskussion erörterte er zusammen mit Maik Stephan, Leiter Unternehmensstrategie bei Volkswagen, Elke Möller-Viehmeyer, Kfz-Sachverständige und SSH-Gesellschafterin, sowie Matthew Whittall, Vorstandsvorsitzender Innovation Group, künftige Mobilitätskonzepte vom Flugtaxi bis zum Hyperloop.
Führungswechsel: SSH bleibt auf Kurs
Anlässlich der Bundestagung informierte Gesellschaftersprecher Frank Steinacker die Teilnehmer auch über Veränderungen in der Geschäftsführung: "Wir bedauern sehr, dass unser langjähriger Geschäftsführer Michael Jänchen aus persönlichen Gründen um die Aufhebung seines Vertrags gebeten hat und kommen diesem Wunsch nur schweren Herzens nach." Die vorübergehende Leitung der SSH übernehmen Reinhardt Miks und Axel Staisch. Beide sind als ehemalige Gesellschafter der SSH mit dem Geschäftsmodell und den Strukturen der Sachverständigenorganisation bestens vertraut und hatten zuletzt bereits beratende Tätigkeiten in der Geschäftsleitung übernommen.
Die SSH ist die größte Dachorganisation unabhängiger Kfz-Schaden- und Qualitätsgutachter und arbeitet mit 234 Standorten im Bundesgebiet. Die rund 1.000 Sachverständigen übernehmen im Schadenfall nicht nur die Rolle des Vermittlers zwischen Geschädigtem, Schädiger, Werkstatt und Versicherer. (wkp)