Zielstellung ist, dass im Falle eines unfallbedingten oder auf andere Weise eingetretenen Fahrzeugschadens die Batterie dahingehend bewertet werden kann, ob sie i.O. ist, ob Teilkomponenten repariert werden müssen oder ob ein Ersatz erforderlich wird. Vor Ort verwiesen Patrick Poetsch, Patrick Heberling und Gunter Sandhop darauf, dass es bei Volkswagen "heute bereits eine 100%-ige Zerleg- und Reparaturbarkeit für HV-Batterien" gibt. "Unser neuer Katalog ist jetzt explizit auf den Schadenfall gemünzt, wenn also sich das Fahrzeug beispielsweise überschlagen oder einen Seitentreffer abbekommen hat. Da wollen wir genau sagen können: Was kann weiter verwendet und was muss getauscht oder instandgesetzt werden?"
Um diese Bewertung zu optimieren, werde das Paper aktuell an alle Händler sowie Werkstätten, an Kfz-Sachverständige und Versicherungen verteilt. Begonnen habe man zunächst mit dem sogenannten "Modularen Elektrifizierungs-Baukasten" (MEB). Angestrebt sei, dass in der Folge davon auch "alle weiteren Batterieprojekte, die künftig noch kommen, gleichermaßen als Standard implementiert werden".
"Schäden müssen wirtschaftlich bleiben"
Wie bedeutsam die exakte Lokalisierung einer beschädigten HV-Komponente und deren Reparatur- bzw. partielle Austauschmöglichkeit ist, machte zuvor im Plenum bereits AZT-Geschäftsführer Lauterwasser deutlich, indem er konstatierte, dass bei E-Fahrzeugen damit künftig eben nicht mehr die komplette HV-Einheit getauscht werden müsse, was – je nach Hersteller, Modell und Batterie – zu Kosteneinsparungen im Bereich von 10.000 bis auch mal 30.000 Euro führen könne. Lauterwasser wies bei seinem Vortrag auch darauf hin, dass vor allem bei nicht mehr brandneuen Fahrzeugen ein ansonsten vorzeitig drohender Totalschaden abgewendet wird, da eine Reparatur wirtschaftlich bleibe.
Dr. Katharina Amann, Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Autoversicherung AG, die gemeinsam mit AUTOHAUS die Ausstellerstände besuchte, sah in der händlerseitig möglichen HV-Bewertung und den diversen Instandsetzungsmöglichkeiten zudem eine aktive Schonung von Ressourcen, die schließlich nicht unendlich verfügbar seien: "Nachhaltigkeit liegt Volkswagen, der Allianz und unserem gemeinsam Joint Venture sehr am Herzen. Deshalb wollen wir in den Supply Chains resilienter werden. Alles, was wir reparieren und wiederverwenden können, hilft uns schließlich allen. Der Hebel ist groß, was wir mit alternativen, ,grünen‘ Reparaturmethoden erreichen können."