Bis sie zwölf Jahre alt oder mindestens 150 cm groß sind, müssen Kinder im Auto in einem geeigneten Rückhaltesystem gesichert sein.
Mehrere ECE-Kindersitznormen zugelassen
ECE-R 44: Übergangsfrist des Verkaufsverbots läuft
Bei der Prüfnorm UN ECE Reg. 44 – kurz ECE-R 44 –handelt es sich um die ältere Norm, die seit 1995 (44/03) beziehungsweise 2005 (44/04) Gültigkeit hat. Seit September 2023 dürfen nur noch Lagerbestände von Kindersitzen der Norm ECE-R 44 verkauft werden. Das heißt: Kindersitze der ECE-R 44 können nach einer Übergangsfrist ab September 2024 nicht mehr neu gekauft werden. Sowohl R 44/03 und R 44/04 dürfen aber weiterhin genutzt werden. Sie müssen also nicht ausgetauscht werden.
Neben Sicherheitsaspekten definiert die Regelung ECE-R 44 hauptsächlich, bis zu welchem Körpergewicht welche der fünf Kindersitzgruppen vorgeschrieben ist. Entsprechend werden die Kindersitzgruppen vom Geburtsgewicht bis 36 Kilogramm Körpergewicht eingeteilt:
• Gruppe 0+: bis 13 kg; bis ca. 18 Monate
• Gruppe I: 9 bis 18 kg; ca. 8 Monate bis ca. 4 Jahre
• Gruppe II: 15 bis 25 kg; ca. 3,5 bis 7 Jahre
• Gruppe III: 22 bis 36 kg; ca. 6 bis 12 Jahre
i-Size oder ECE-R 129: Nach neuesten Sicherheitskriterien geprüft
• Bis 60 cm
• 60-75 cm
• 75-87 cm
• 87-105 cm
• 105-125 cm
• ab 125 cm
Achtung, missverständlich: Zwar müssen i-Size-Sitze immer mit Isofix, einer genormten Schnittstelle zur Befestigung von Kindersitzen im Pkw, ausgestattet sein. Das bedeutet aber nicht, dass jeder i-Size-Sitz ausschließlich mit Isofix befestigt werden kann. Auch die Montage mit dem Sicherheitsgurt ist je nach Modell zulässig. Dies wurde allerdings erst schrittweise für verschiedene Kindersitzmodelle erlaubt. Wer ganz sichergehen möchte, dass kein Isofix benötigt wird, orientiert sich an neuen Modellen (ECE-R 129/3 ab 2019) und fragt beim Hersteller oder im Fachhandel nach.
ACE-Fazit
Mit der neuen i-Size-Norm wurden die Mindest-Sicherheitsstandards für Kindersitze verschärft. Dies ist aus Sicht des ACE begrüßenswert: Der bestandene Seitenaufpralltest garantiert zusätzlichen Schutz und der Transport entgegen der Fahrtrichtung ist mit Abstand die sicherste Methode, um ein Kind bei einem Frontalaufprall zu schützen – vorausgesetzt, bei Transport auf dem Vordersitz ist der Airbag deaktiviert. Der ACE weist aber zudem darauf hin, dass auch Kindersitze der älteren Norm ECE-R 44 teils bereits vor Einführung der i-Size Norm höhere Sicherheitsstandards erfüllt haben, als durch die alte Norm ECE-R 44 vorgeschrieben wurde. Demnach gilt: Wer einen hochwertigen, zum Kind passenden Kindersitz wählt, diesen vorschriftsgemäß einbaut und das Kind darin korrekt anschnallt, ist auf der sicheren Seite – egal ob ECE-R 44 oder ECE-R 129. (fi/wkp)