Der Rechtsanwalt und gebürtige Hannoveraner Christian Reinicke nahm die Wahl an und schwor die 220 Delegierten aus 18 Regionalclubs auf einen gemeinsamen Kurs bei der Weiterentwicklung des Vereins ein. Als entscheidende Zukunftsfelder markierte der 56-Jährige die Digitalisierung der Angebote und Leistungen sowie die aktive Gestaltung der zukünftigen Mobilität. Reinicke ist u.a. Vorstandsmitglied des Deutschen Verkehrsgerichtstages Goslar sowie Vorstandsmitglied und Vizepräsident des Instituts für Europäisches Verkehrsrecht, Luxemburg.
Weitere Neubesetzungen
Neu in das Präsidium wählten die 220 Delegierten auch den bisherigen Tourismus- und Finanzvorstand des ADAC Regionalclubs Südbayern, Karlheinz Jungbeck. Der 59-jährige Unternehmer aus Schliersee übernimmt das Amt des ADAC Tourismuspräsidenten von Kurt Heinen, der nicht mehr kandidierte.
Dr. Gerd Ennser, Vorstand des ADAC Südbayern, wird ADAC Sportpräsident. Der 61-jährige Jurist ist Direktor eines Amtsgerichts in Niederbayern und seit 1978 ADAC Mitglied. Er engagiert sich ehrenamtlich u.a. als FIA-Rennkommissar in der Formel 1 sowie im Präsidium des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB). Ennser übernimmt das Amt vom langjährigen Sportpräsidenten Hermann Tomczyk, der ebenfalls nicht mehr für das Amt antrat.
Erfolgreich um seine Wiederwahl bewarb sich ADAC Technikpräsident Karsten Schulze. Der gebürtige Berliner und Kfz-Meister leitete fast 30 Jahre ein mittelständisches Omnibus- und Reiseunternehmen und ist mit kurzer Unterbrechung seit 1982 ADAC Mitglied. Er war u.a. ehrenamtliches Mitglied im Präsidium und der Vollversammlung der IHK Berlin und dem DIHK, war Mitglied des Mittelstandsbeirats des Bundeswirtschaftsministeriums, war im Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V. tätig und ist aktuell Beiratsmitglied der BVG ÄöR sowie Vorstand Technik des ADAC Berlin-Brandenburg e.V.
Die ADAC Hauptversammlung musste aufgrund der Pandemie erstmals als Videokonferenz durchgeführt werden. Die Delegierten nahmen an der Veranstaltung virtuell teil und übten ihre Stimmrechte digital aus. Mit dem Motto der Hauptversammlung "Wir sind da. Jetzt und in Zukunft" drückte der Verein den Anspruch des Clubs aus, zuverlässig für seine Mitglieder da zu sein – auch und gerade in der Krise.
Die im Amt verbleibenden Präsidiumsmitglieder
Das Präsidium des ADAC wird vervollständigt durch Vizepräsident Ulrich Klaus Becker, der dem Gremium bereits seit 2007 angehört und Club-Vize seit 2019 ist. Weiterhin als Finanzpräsident (Schatzmeister) fungiert der Betriebswirt Jens Kuhfuß, der sein Amt seit 2016 inne hat. Verkehrspräsident des ADAC über seine Wahl 2019 hinaus bleibt auch Strafrechts- und Verkehrsrechts-Fachanwalt Gerhard Hillebrand. Er engagiert sich ehrenamtlich u.a. als Mitglied der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Strafverteidiger e.V., ist Präsidiumsmitglied des Deutschen Verkehrsforums, Präsidiumsmitglied bei Pro Mobilität – Initiative für Verkehrsinfrastruktur e.V., Vorstandsmitglied Deutscher Verkehrssicherheitsrat und Vorsitzender des ADAC Schleswig-Holstein e.V.
Positives Jahresergebnis
Die ADAC Hauptversammlung hat satzungsgemäß auch über die Feststellung des Jahresabschlusses sowie den Wirtschaftsplan für das laufende Jahr entschieden. Der Verein konnte 2020 ein Jahresergebnis von 77,9 Millionen Euro erzielen. Die Ausgaben des Vereins reduzierten sich vor allem bei den Hilfeleistungen coronabedingt sowie durch das im Jahr 2017 aufgelegte Effizienzprogramm.
Trotz Corona weiter mehr als 21 Mio. Mitglieder
Angesichts des "sehr positiven Jahresergebnisses", wie es der ADAC selbst bezeichnete, hat sich der Autofahrer-Club dazu entschieden, die positiven Effekte, die sich aus der Pandemie ergeben, den Mitgliedern zugutekommen zu lassen. Zur Stabilisierung der Mitgliederbeiträge wird deshalb eine zweckgebundene Gewinnrücklage gebildet.
Der ADAC e.V. konnte im Jahr 2020 den Bestand seiner Mitglieder trotz der Corona-Pandemie nahezu halten. Über 21 Millionen Menschen vertrauen dem Verein (Stand 31.12.2020: 21.178.729). (kaf)