Schon früh nach dem Ende seines Studiums zum Diplom-Ingenieur übernahm Karl-Heinz Fuchs das 1954 noch von seinem Vater gegründete Kfz-Sachverständigenbüro. Ein halbes Jahrhundert lang war er danach Chef im eigenen Haus – respektiert und anerkannt von seinen eigenen Beschäftigten ebenso wie von Dienstleistern, Kunden und sogar Wettbewerbern im Markt.
Moderator, Experte und Netzwerker
Die Arbeit mit ihren immer wieder neuen Herausforderungen hat ihn jung erhalten: Auch im zarten Alter von heute 77 wirkt er körperlich und geistig frisch wie eh und je. Veranstaltungen moderiert er eloquent und kurzweilig. Er ist fraglos ein Philanthrop im allerbesten Wortsinn.
Seine immense Erfahrung aus tausenden eigener Gutachten aller Art – gleichwohl, ob für Versicherungen, Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichte, Privatkunden oder welche Auftraggeber auch immer –, gepaart mit einem Branchen-Netzwerk, das seinesgleichen suchen dürfte; zudem seine nach wie vor vorhandene Freude an anspruchsvollen Dialogen und Diskussionsrunden: All das macht den Schwaben Fuchs zu etwas Besonderem und einen liebenswerten Zeitgenossen und Freund, dem man gerne zuhört, wenn er aus seinem bewegten Leben erzählt.
Alleiniger Träger des Ehrentitels Hagel-Papst
Wegen seines bereits vor rund 30 Jahren begonnenen, außergewöhnlichen Einsatzes für die Hagel-Community und die Entschlüsselung der letzten Geheimnisse rund um Entstehung, Wirkung/Folgen und Beseitigung von Hagelschäden verlieh ihm die AUTOHAUS SchadenBusiness-Redaktion schon in den 1990er Jahren den Ehrentitel "Hagel-Papst". Der ist ihm bis heute geblieben – die gesamte Branche weiß sofort, dass damit nur einer gemeint sein kann: K.-H. "Charly" Fuchs!
Wohl überlegte Nachfolge-Regelung
Lange hat er sich andererseits Zeit gelassen bei der Suche nach geeigneten Nachfolgern für sein eigenes SV-Unternehmen – es sollte einfach "passen". 2023 war es schließlich so weit: Mit dem gelernten Diplom-Ingenieur (FH) Dario DiPietro, und B.Eng. Markus Holl fand er zwei langjährig erfahrene Experten aus der heimischen Prüf- und SV-Szene des TÜV SÜD, welche heute die Gesamtverantwortung über die gesamte Fuchs-Gruppe tragen und den amtlichen Bereich im Prüfingenieurwesen mit z.B. HU und dem Technischen Dienst verantworten.
Die insgesamt dreiköpfige Geschäftsführung komplettiert mit Matthias Vetter ebenfalls ein Experte auf seinem Gebiet. Vetter ist gelernter Kfz-Mechaniker, war lange Zeit Sachverständiger für Schaden- und Wertgutachten und von 2020 bis 2023 Leiter der Schadenabteilung Leinfelden-Echterdingen der TÜV SÜD Auto Servive GmbH. Seit Juli 2023 verantwortet er die SV-Leistungen für den Kfz-Bereich, Schaden-und Wertgutachten sowie die Bereiche Arbeitssicherheit und Unfallanalyse der Fuchs Sachverständigen GmbH, welche an insgesamt drei Standorten (Göppingen, Ulm, Schwäbisch-Gmünd) angeboten werden.
Schnelles Wachstum mit GTÜ und SSH als Partner-Organisationen
Im nicht-hoheitlichen Gutachtergeschäft ist das SV-Büro Fuchs seit Jahrzehnten Partner und auch Gesellschafter der SV-Organisation SSH Schaden-Schnell-Hilfe mit Stammsitz Hamburg. Bei den hoheitlichen Aufgaben im amtlichen Prüfgeschäft sind die "Fuchs-Prüfingenieure" Partner der bundesweit größten Freiberufler-Organisation GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH mit Hauptsitz Stuttgart.
GTÜ-Büros unterhält die Fuchs-Gruppe heute an vier Standorten in Göppingen, Ulm, Abtsgmünd und Esslingen. Die von Karl-Heinz Fuchs behutsam und sensibel durchgeführte Nachfolgeregelung hatte für das 1954 gegründete Unternehmen den großen Vorteil, dass nicht nur alle Beschäftigtenverhältnisse aufrecht erhalten werden konnten, sondern im Zuge der Geschäftsausweitung durch die Nachfolge-Geschäftsführer in nicht einmal einem Jahr erhebliche Neueinstellungen erfolgten.
Die Hagel-Akademie lebt (weiter)
Wie reibungslos sich der Firmen- und Gesellschafterwechsel der gesamten Fuchs-Gruppe vor knapp einem Jahr letztlich vollzog, war vergangene Woche für jeden Teilnehmer der "Hagel-Akademie" in der Stadthalle von Göppingen live erlebbar. Auch dieses "kleinere" Lebenswerk (von Fuchs erst vor 15 Jahren ins Leben gerufen) übergab er zur weiteren pfleglichen Betreuung an seine drei Unternehmensnachfolger, die das Erbe mit Freude annahmen, was nicht zuletzt anhand des für die diesjährige Veranstaltung ausgearbeiteten Programms sichtbar wurde.
Top-Referenten gaben sich die Ehre
Und natürlich auch an den Referenten: Mit Tobias Plester, Geschäftsführer der SSH, und Gabriele Schmidt-Rauße, Geschäftsführerin der GTÜ, nahmen sich die jeweils ranghöchsten Repräsentanten der beiden Partner-Organisationen Zeit, um der Hagel-Akademie nicht nur beizuwohnen, sondern auch mit Vorträgen auf das aktuelle Branchengeschehen sowie die lange Verbundenhiet mit den Fuchs-Unternehmen einzugehen.
Ebenfalls informativ und aufschlussreich danach die Vorträge von net.casion GF Thorsten Derbort und ClaimParts-GF Oliver Hallstein, die – selbstredend – ihr Kardinalthema, die "nachhaltige Reparatur mit gebrauchten Ersatzteilen", in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen stellten.
Eloquent und wissenswert gestalteten danach Arben Ndue und Kemal Veran von Solera Audatex AUTOonline ihr Vortragsthema zum Thema "Hagelschadenkalkulation durch künstliche Intelligenz", bevor Arthur Vogel, GF des PDR-Teams, die Entwicklung der Herausforderungen im Hagel-Management von heute mit denen von vor 10 und 20 Jahren verglich: Im Vergleich taten sich Welten auf! Zudem ging Vogel auf "Strategien für mobile Lackierlösungen" ein.
Hagelscanner und Rechtsthemen aus der Praxis
Mit Jörg Brauen, dem Leiter Motorbusiness der Xpert Center AG in der Schweiz, sprach anschließend ein echter Kenner von Hagelscannern über die in der Schweiz gemachten Praxis-Erfahrungen zur Digitalisierung von Hagelschäden per Scan. Im Fokus bei Brauen und seinem Co-Referenten Stefan Marti stand dabei besonders der Hagelscanner "Drive_Scan" der deutschen Firma ADI GmbH, den das Xpert Center in den zurückliegenden Jahren nicht nur auf Herz und Niere getestet hat, sondern seither auch als Lösung für ganztägiges Dauerscannen einsetzt.
In eine vergleichbare Richtung argumentierte DAS Automotive Geschäftsführerin Daniela Jenisch, die ebenfalls eng mit dem Scanner von ADI-GF Dhruv Kasavala zusammenarbeitet. Fuchs-GF Matthias Vetter rundete schließlich den Part Digitalisierung mit einem Erfahrungsbericht zu Hagelscannern im Praxistest ab.
Nicht "auf der Strecke" bleiben durfte an diesem Tag auch der SSH-eigene Hagelscanner, der ebenfalls mobil als Durchfahrts-Scanner konzipiert ist und einfach von einem zum nächsten Schadeneinsatzort transportiert werden kann. Entwickler Tino Blankenstein erläuterte die spezifischen Benefits.
Gewohnt sachlich wie gleichermaßen unterhaltsam und verständlich referierte schließlich der Jurist Joachim Otting, GF seiner eigenen Firma "rechtundraeder", zu aktuellen Themen aus der Rechtsprechung zu Hagelschaden-Reparaturen. Für den erkrankten Philipp Schloßhauer aus dem Bereich Recht und Interessenvertretung des BVSK, sprang Otting anschließend noch einmal als "Ersatz"-Redner ein und beleuchtete mit profundem Wissen zusätzlich die "rechtlichen Herausforderungen im Sachverständigenwesen".
Dienstleister der Hagel-Szene
Die Veranstaltung wurde von einer Reihe an namhaften Ausstellern begleitet, die einen zusätzlichen, aktuellen Einblick in die Dienstleistungen des Marktes erlaubten. Im Einzelnen informierten:
• ADI Auto Damage Inspection GmbH
• DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH
• DAS Automotive GmbH
• FormPur GmbH/DRS Group
• Fuchs-Gruppe
• ID Intelli-Dell Andreas Preiß
• PDR.Cloud J. Bücher
• PDR Team GmbH
• Seeler Ausbeultechnik
• Solera Audatex AUTOonline GmbH
• SSH Schaden Schnell Hilfe GmbH
• Xpert Center AG
Nächste HagelBranche am 12. Juni 2024
Einen gesonderten Beitrag mit vielen Bildern zu dieser Veranstaltung erhalten unsere Leser in dem am 12. Juni 2024 erscheinenden AUTOHAUS-Magazin HagelBranche, das auch Aufschluss über aktuell neue Konzepte, Dienstleister-Kooperationen mit Versicherern und Großauftraggebern und Vieles mehr geben wird. Walter K. Pfauntsch