Im aktuellen Marktumfeld sind die Sehon-Spezialisten gefragte Ansprechpartner für Reparatur-Betriebe, die versuchen, ihre Energiekosten signifikant zu senken, ohne Abstriche an der Arbeitsqualität zu machen.
Bereits seit mehr als 20 Jahren engagieren sich CEO Tiemo Sehon und sein Team für Nachhaltigkeit, Energiesparen und CO2-Reduzierung bei Lackieranlagen und Lackiertechnik: Mit SE-Öcoplus wurde damals das erste intelligente Energiesparsystem für Lackierkabinen erfunden. Bis heute treibt das Unternehmen die Symbiose aus Hightech und Green Technology Jahr für Jahr voran. Tiemo Sehon stand AUTOHAUS Rede und Antwort zu aktuellen Fragen rund um das Thema Energie.
Auf der Suche nach Alternativen
AH: Momentan sucht nahezu jeder Betrieb nach Lösungen, die Energiekosten für Wärme und Strom zu reduzieren. Wie macht sich das in Ihrem Unternehmen bemerkbar, Herr Sehon?
T. Sehon: Lackierkabinen und Trockner sind die größten Energieverbraucher in einem K&L-Betrieb. Entsprechend hoch ist auch bei uns die Beratungsnachfrage der Betriebe: Was kann ich kurzfristig, mittel- und langfristig tun, um Energie zu sparen und meine Firma energetisch neu aufzustellen?
Wie hoch ist die Abhängigkeit von Erdgas, für das ja Engpässe prognostiziert werden?
T. Sehon: K&L-Betriebe gehören zu den Unternehmen, die besonders abhängig von Erdgas sind. Denn bis auf eine kleine Minderheit, die immer noch auf andere Energieträger setzt, arbeiten die meisten Lackieranlagen und Trockner bereits seit vielen Jahren mit Gas. Dass ca. 95 Prozent des Erdgases in Deutschland importiert werden, war bisher kein Problem. Die Versorgungssicherheit hat sich aufgrund der politischen Lage zurzeit jedoch ins Gegenteil verkehrt.
Flüssig- statt Erdgas
Wie beurteilen Sie die Zukunft von Erdgas in K&L-Betrieben?
T. Sehon: Wir gehen davon aus, dass sich die politische Situation über kurz oder lang beruhigen wird und Erdgas auch weiterhin ein wichtiger Energieträger bleiben wird. 2020 war Erdgas mit einem Anteil von über 30 Prozent der wichtigste Energieträger in der Industrie. In Privat-Haushalten liegt der Anteil sogar bei über 40 Prozent. Dieser hohe Anteil kann nicht von heute auf morgen durch andere Energieträger ersetzt werden. Allerdings wird der Gasverbrauch aus unserer Sicht durch Energieeinspar-Technologien und den Einsatz alternativer Energieträger – vor allem durch Photovoltaik – dauerhaft sinken.
Wenn so viele Betriebe auf diesen Brennstoff eingestellt sind: gibt es Alternativen in Sachen Gas?
T. Sehon: Aus meiner Sicht ist die Nutzung von Flüssiggas ein gangbarer Weg. Betriebe sollten sich jetzt um den Kontakt zu entsprechenden Anbietern kümmern. Denn auch hier müssen wir mit Engpässen rechnen. Aber: auch beim Betrieb mit Flüssiggas müssen Änderungen an der Kabinentechnologie vorgenommen werden. Biogas ist dagegen keine wirkliche Alternative zu Erd- oder Flüssiggas. Das liegt unter anderem daran, dass Biogas in Deutschland ausschließlich zur Stromproduktion genutzt wird. Es besteht auch keine Infrastruktur, um Betriebe damit zu versorgen. Biogas müsste zusätzlich technisch aufbereitet werden. Die Anlagen werden überwiegend durch dafür angebauten Mais betrieben. Für den Anbau wird Ackerland genutzt, das für die Nahrungsmittelherstellung fehlt.
Schnelle Abhilfe
Was kann ein K&L-Betrieb kurzfristig machen, um den aktuellen Kostendruck etwas abzumildern?
T. Sehon: Bei Lackier- und Trocknungsanlagen mit Lufterhitzer, also Kessel und Abgasrohr, die mit einem Gasbrenner betrieben werden, ist eine kurzfristige Umstellung auf Ölbrenner möglich. Dazu sind kleinere Anpassungen in der Steuerung notwendig. Bei Lackierbetrieben mit Gasflächenbrennern – also atmosphärischen Brennern ohne Brennkammer – ist eine Umstellung auf Öl nicht ohne Weiteres machbar. Hier sind größere Umbauarbeiten in der Technik und in der Steuerung notwendig. Da Sehon solche Umbaumaßnahmen völlig markenunabhängig vornimmt, sollten sich interessierte Lackierbetriebe so schnell wie möglich bei uns melden. Für eine erste Beurteilung sollten ein Foto der Steuerung und ein Foto des bestehenden Lufterhitzers beigefügt werden. Optional ist die Angabe der kW-Leistung des Antriebmotors.
Nachhaltig von Anfang an
Wie werden die Wärme- und Strom-Konzepte der kommenden Jahre aussehen?
T. Sehon: Diese Zukunft hat bei uns schon längst begonnen. Anfangs hatten wir beim Thema Energiesparen ausschließlich die Anlagentechnik im Fokus. Seit ein paar Jahren gehen wir noch einen Schritt weiter und kümmern uns um Wärme und Strom für den gesamten Betrieb. Im Neubau-Bereich planen und realisieren wir sehr komplexe Wärme- und Stromsysteme, die alle Möglichkeiten nutzen, den Energieverbrauch von Lackierbetrieben auf ein Minimum zu reduzieren, und bis zur Energieautarkie des Betriebes führen können. Nachdem Sehon die BHKW-Technologie für Karosserie- und Lackierbetriebe eingeführt hat, arbeiten bereits über 80 Betriebe mit dieser energiesparenden Technik, wobei die Lufterhitzer auf Warmwasserbasis ausgeführt sind. Das Verfahren mit BHKW ist nach wie vor topaktuell, sehr wirtschaftlich und nachhaltig. Es wird in Deutschland nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz gefördert. Obwohl beim BHKW ein Gasantrieb genutzt wird, sparen die Betriebe Strom- und Wärmeenergie von bis zu 60 % und mehr. Unsere modernen und effizienten Energiekonzepte bestehen aus einem intelligenten Energie-Mix-System, deren einzelne Module perfekt zusammenspielen.
Welche Bedeutung haben regenerative Energien?
T. Sehon: Diese spielen traditionell eine große Rolle. Bereits seit vielen Jahren kann Energie über Photovoltaik, Solarthermie, Pelletheizungen oder Hackschnitzelanlagen in unsere Lösungen eingebunden werden. Insbesondere Photovoltaik sollte ein Thema in jedem Betrieb sein. Das ist ein sicherer und höchst effizienter Energieträger.
Enormes Potenzial
Welche Energieeinsparungen können Sie durch all diese Maßnahmen erreichen?
T. Sehon: Wir haben eine Vielzahl von Referenzen, die je nach Budget, technischen Anforderungen und individuellen Wünschen 60 Prozent, 80 Prozent und mehr Energie sparen. Manche erreichen sogar Energieautarkie, das bedeutet, sie können den im Hause gewonnenen Energieüberschuss weiterverkaufen, also wieder ins Stromnetz speisen. Einer unserer aktuellen Kunden produziert mit Sehon-Technologie 100 Prozent der Stromenergie und 75 Prozent der Wärmeenergie selbst. Dadurch werden in diesem Betrieb auch rund 380 Tonnen CO2 pro Jahr gespart.
Nicht jedes Unternehmen wird in nächster Zeit neu bauen. Was können Sie konkret für bestehende Betriebe tun?
T. Sehon: Wir sind eines der wenigen Unternehmen, das völlig markenunabhängig die energetische Sanierung und Modernisierung bestehender Betriebe und Lackieranlagen umsetzt. Da jeder Karosserie- und Lackierbetrieb sehr individuell aufgestellt ist, ist eine Vorortaufnahme der Ist-Situation in jedem Einzelfall notwendig. Letztendlich geht es nicht nur um Einsparungen, sondern auch um eine Investition. Und es geht um mögliche Fördermittel, die zur Mit-Finanzierung der Energiesparmaßnahmen genutzt werden können. Darauf sind wir spezialisiert und können bereits im Vorfeld eine genaue Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellen.
Herr Sehon, vielen Dank für dieses informative Gespräch.