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Ersatzteilgeschäft: ZKF warnt K&L Betriebe vor weiterem Renditeverlust

30.08.2018 19:27 Uhr
Ersatzteilgeschäft: ZKF warnt K&L Betriebe vor weiterem Renditeverlust
Spricht beim geplanten Versicherer-Zugriff auf die Ersatzteil-Margen von K&L Fachbetrieben Klartext: ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm.
© Foto: Michael Zierau

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugbau (ZKF) sieht zahlreiche K&L-Betriebe, die überwiegend von gesteuerten Unfallschäden abhängig sind, in ihrer weiteren Existenz gefährdet. Grund dafür: Geplante Zugriffe mancher Kfz-Versicherer auf das Teilegeschäft.

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Bereits in den zurückliegenden Jahren hätten "unter Selbstkosten vereinbarte Stundenverrechnungssätze" (SVS) dazu geführt, dass die Margen bei Ersatzteilen das gesamte K&L Geschäft von Schadensteuerungsbetrieben mit subventionieren mussten. Die Renditen sind gerade in den jüngeren Jahren immer deutlicher gesunken, wie neben dem ZKF auch der Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP) kritisch angemerkt hatte.

Nun planen offensichtlich AXA und weitere Kfz-Versicherer den Zugriff auf die letzte Rendite-Bastion der K&L Betriebe, was "möglicherweise zu einem Sterben dieser mittelständischen, vom Schadensteuerungsgeschäft abhängigen Betrieben führen" werde, so ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm.

Reparatur- und Fahrzeugbau-Fachbetriebe erzielen laut Aukamm ihre Umsätze in erster Linie "durch die Betriebsleistung Handwerk und Handel". Bei der Instandsetzung spielen bisher die verbauten Ersatzteile "eine dominierende Rolle in der Reparaturrechnung", was sich durch zunehmende ET-Verteuerung seitens der Fahrzeughersteller weiter verstärke und somit offensichtlich die Versicherer in ihren Absichten, sich im Schadenmanagement auch mit dem ET-Geschäft zu beschäftigen, bestärkt.

Billig arbeiten und Margen zusätzlich abgeben?

"Das Ziel ist deutlich und liegt auf der Hand", so Aukamm. Weiter mutmaßt er: "Die ertragsarme, aber Know-how intensive Reparatur-Dienstleistung an immer komplexer werdenden Fahrzeugkonzepten sollen die Werkstätten zu den zu niedrig vereinbarten Stundenverrechnungssätzen erbringen, während Versicherer den Zukauf von Ersatzteilen möglicherweise übernehmen möchten." 

Die gesamte Abwicklung der zur Reparatur benötigten Ersatzteile solle die Werkstatt organisieren, die Rechnung der Ersatzteile würde eventuell aber direkt vom Hersteller oder Teilelieferanten an die Versicherung gehen. "Damit würde ein überlebenswichtiger Teil der heutigen Erträge in den K&L Fachbetrieben wegbrechen."

Hinzu kommt laut Aukamm ein weiterer Aspekt: "Der Teileumsatz würde nicht mehr in den Bilanzen der Betriebe stehen, was im Vorjahresvergleich zu einem massiven Umsatz- und Renditeeinbruch der Betriebe führen und sich negativ auf Finanzierungsgespräche mit Banken für benötigte Investitionen oder auch auf die Unternehmensnachfolge auswirken könnte."

Aukamm: "Kein Bedarf!"

Der ZKF appelliert daher an seine Mitgliedsbetriebe, "genau zu prüfen, mit welchen Systemen von welchen Anbietern derzeit am Markt Testphasen oder erste Schritte gestartet werden". Dabei sei zu hinterfragen, welche Ziele sich ein Versicherer beim Thema Ersatzteile habe. Auch ein Ausgleich an anderer Stelle für die ausbleibende Handelsmarge an den Ersatzteilen könne "keine Lösung" sein. Für den neutralen Einkauf von Ersatzteilen gäbe es bereits "erprobte und sehr gut funktionierende Systeme sowie brancheneigene Plattformen".

Nach Aussage des ZKF besteht deshalb "kein Bedarf an einer weiteren Marktausweitung durch Versicherer in diesem für sie branchenfremden Bereich, der unter anderem eine komplexe Logistik und hohe Investitionen benötigt".

Das Alternativkonzept von Schadenslenker Innovation Group

Die gegenständliche Thematik wird auch auf dem 14. AUTOHAUS-Schadenforum am 22. und 23. Oktober 2018 in Potsdam behandelt (siehe Programm unter www.autohaus.de/schadenforum2018). Auf der Veranstaltung will Schadensteuerer Innovation Group neben seinem künftigen Leistungsbaustein-Programm exklusiv auch Alternativen für K&L Fachbetriebe präsentieren. Diese sollen für Werkstätten, Kunden und selbst für Versicherungen deutlich mehr Sinn ergeben, als sich aktiv in das Ersatzteilgeschäft der Reparaturbetriebe mit einzuklinken.   (wkp)

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