Coronabedingt musste 2020 das CARTV-Forum abgesagt werden und wäre aufgrund der politischen Vorgaben auch aktuell nicht als Präsenzveranstaltung möglich gewesen. Geschäftsführer Thorsten Böhm und Executive Director Anette Chassée entschieden sich deshalb für ein Branchentreffen im Digitalformat. Eine professionelle Vorbereitung war bereits im Vorfeld der Grundstein für eine Veranstaltung, die am vergangenen Dienstag denn auch den erwünschten Erfolg für den deutsch-slowakischen Dienstleister brachte: Virtuell verfolgten mindestens ebenso viele Teilnehmer das diesjährige CARTV-Forum, als dies zuletzt 2019 in der Münchner BMW Welt der Fall war.
Moderiert von Petra Bindl, informierten Thorsten Böhm und Anette Chassée die zahlreich virtuell erschienenen Gäste über alle Neuigkeiten rund um CARTV. Übernehmen konnte man dabei das bereits für 2020 vorgesehene Motto „Being In Sync“, das im zweiten Corona-Jahr sinnvoller sei als je zuvor: „Alle Businesspartner und ihre Dienstleister sind dazu aufgerufen, ihre jeweiligen Qualitäten bestmöglich zu bündeln. Auch wir haben die vergangenen Monate dazu genutzt, unsere Services für Versicherungswirtschaft, Kfz-Sachverständige, Händler und auch Endkunden weiter zu optimieren“, eröffnete Böhm die Veranstaltung.
Umfangreiche Optimierungen
Gemeinsam habe man nach tragfähigen Lösungen gesucht, Arbeitsabläufe an die aktuellen Herausforderungen angepasst und – ohne den Weg in die Kurzarbeit gehen zu müssen – großartigen Service geliefert, bekräftigte seine Kollegin Anette Chassée: „CARTV war schon immer digital aufgestellt, dieses Profil werden wir weiter schärfen. So haben wir die Datenerfassung umgestellt, eine KI-gestützte OCR-Erkennung implementiert und werden damit eine noch höhere Datenqualität erreichen.“ Über den persönlichen Zugang myCARTV seien Kunden in der Lage, alle wichtigen Informationen zu vergangenen und aktuellen Aufträgen abzurufen, ohne auf Email- oder Telefonkontakt angewiesen zu sein.
CARTV-Sky ermöglicht es den Händlern, Gebote online abzugeben und liefert zudem praxisnahe Konfigurations- und Filterfunktionen. Deutlich an Fahrt aufgenommen haben auch die neuen Services CARTV-Check und die Restwertprognose. Eine verbesserte Transportlogistik, frische Auftritte in den sozialen Medien und nicht zuletzt gemeinnützige Aktionen unter dem Label CAReTV standen in München und Bratislava zudem auf der Agenda.
Ehrgeizige Ziele
Aufgestockt hat man auch in Sachen Personal: Mit Finance Director Peter Blstak und Sales Director Andreas Reiter präsentierte das CARTV Führungsduo zwei Neuzugänge unter dem Motto „das Beste aus Osten und Westen verbinden". Der gebürtige Slowake, ein Experte für Rechnungswesen und Bilanzierung, kommt von Lidl Europa und hat sich die weitere Prozessoptimierung auf die Fahnen geschrieben. Blstak will unter anderem die digitale Verbuchung von Belegen per Self-Service-Portal sowie neue Zahlungsmöglichkeiten für die CARTV-Kunden realisieren. Sein Kollege Reiter aus dem deutsch-österreichischen Grenzgebiet hat bereits bei Enterprise und SHARENOW Erfahrungen in Sachen Automotive-Welt gesammelt. Als Ziele nannte der neue Vertriebschef den gezielten Ausbau der Sales-Strukturen, die verbesserte Anbindung von Flottenkunden sowie den Auf- und Ausbau neuer und bestehender Geschäftsfelder.
Aktiv im Totalschadenfall
Im Rahmen des CARTV-Forums präsentierte Andreas Reiter denn auch einen neuen Ansatz in Sachen aktives Schadenmanagement, die Wiederbeschaffungswert-Regulierung "CARTV all-in-WBW". Nachhaltiger, hochwertiger und kompetenter soll die Dienstleistung für Versicherungswirtschaft und Autofahrer sein, statt den Endkunden wie bisher bei der Vermarktung seines Totalschadens alleine zu lassen. Im neuen Prozess wird das Fahrzeug vom Sachverständigen besichtigt, dabei auch Schadenhöhe, Wiederbeschaffungswert und Restwert ermittelt – letztere idealerweise über Services von CARTV. Drei Stunden nach Feststellung dieser wichtigen Parameter nehmen die Beratungsexperten von CARTV Kontakt zum Versicherungsnehmer auf. Stimmt er der Wiederbeschaffungswert-Regulierung zu, wird der vollständige Betrag ausbezahlt und CARTV kümmert sich um alles Weitere. Dem Eigentümer steht ein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung, der den nur wenige Tage dauernden Prozess komplett begleitet – vom Angebot bis zur digitalen Unterschrift.
Win-Win-Win-Situation
Von diesem Serviceangebot profitieren laut Andreas Reiter alle Beteiligten: Die Auszahlung des Wiederbeschaffungswertes bietet eine attraktive Alternative zur Fahrzeugreparatur, ohne Risiken und Wertverlust bei einem späteren Verkauf des Unfallwagens. Dem Kunden werden so alle Sorgen genommen und er kann sich ohne Zeitverzug um die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs kümmern. Die Versicherungswirtschaft kann darüber hinaus ihre Totalschaden-Quote steigern, Kosten für Nutzungsausfall und Ersatzmobilität reduzieren und höhere Restwerte realisieren. Nicht zuletzt kommen auch die angeschlossenen Aufkäufer in den Genuss einiger Vorteile: Mehr eingestellte Fahrzeuge erhöhen den Umsatz, das beschleunigte Modell verbessert die Durchlaufzeiten. Ferner sinkt das Risiko unentdeckter Vorschäden oder falscher Angaben signifikant.
Ganz nach Kundenwunsch
Wie gut der All-in-Prozess in die Abläufe der Versicherungswirtschaft passt, unterstrich die prominent besetzte Talkrunde im weiteren Verlauf der Veranstaltung: Thomas Geck, Leiter Schadenprozessmanagement der HUK-Coburg, bekräftigte dabei das hohe Interesse der Versicherungsnehmer an intelligenten Lösungen: „Der Kunde möchte möglichst schnell wieder mobil sein und das erhalten, was ihm zusteht. Unsere Erfahrungen im Rahmen eines Massenschadenereignisses waren eindeutig: Die Versicherung bekommt schnell Klarheit, ob es sich um einen Totalschaden handelt und lässt den Autofahrer nicht mit abstrakten Werten alleine.“ Sein Kollege Friedrich von Wrede, der das System als Abteilungsleiter Kraftfahrt Schaden und Leiter der Sachverständigen-Organisation der VHV bereits im Einsatz hat, stellte ebenfalls den Kundennutzen in den Mittelpunkt: „Je früher im Prozess unsere Sachbearbeiter die richtigen Entscheidungen treffen können, umso reibungsloser, transparenter und wirtschaftlicher läuft der Schadenfall anschließend durch.“
Gutachten-Chef Bernd Grüninger von DEKRA sah seinerseits „hybride Zeiten“ auf die Branche zukommen: „Bei Privatkunden sind wir als Kfz-Sachverständige auch weiterhin auf schnell und korrekt zu ermittelnde Rest- und Wiederbeschaffungswerte angewiesen. Im Auftrag der Versicherungswirtschaft erwarte ich dagegen durchaus einen Trend in Richtung Wiederbeschaffungswert-Regulierung. Moderne Dienstleister wie CARTV tun gut daran, beide Kanäle konsequent zu besetzen.“
Smart ist das neue Viel
Als abschließendes Highlight des CARTV-Forums 2021 konnten Thorsten Böhm und Anette Chassée einen echten Digitalisierungs- und Transformations-Experten aufbieten. Sascha Pallenberg lieferte live aus Taipeh (Taiwan) holistische Ansätze rund um das Thema New Work: „Schon Helmut Schmidt wusste, dass sich in Krisen der wahre Charakter von Menschen, aber auch Unternehmen zeigt. Bei Daimler wurden in kürzester Zeit ein Bus zum Covid 19-Intensivtransporter umgebaut sowie Mund-Nasen-Schutzmasken, Faceshields oder Beatmungsgeräte hergestellt.“ Statt viel zu arbeiten gehe es darum, smart zu sein und das persönliche Potenzial seiner Mitarbeiter zu heben: "Wenn meine Kreativabteilung vor allem nachts hoch produktiv ist, warum soll sie dann von 9 bis 17 Uhr im Büro sitzen? Künftig wird es darum gehen, bestmöglich, effizient, motivierend und inspirierend zusammenzuarbeiten."
Trotz der gelungenen digitalen Premiere hofft das CARTV-Team, dass das traditionelle Forum im kommenden Jahr wieder in gewohnter Form in München stattfinden kann. Die Vorbereitungen laufen bereits, als Termin ist der 17. Mai 2022 geplant. (kt)