Bei dem exklusiven Sondermodell handelt es sich um das am aufwändigsten gestaltete Fahrzeug in der BMW Firmengeschichte. Über viele Monate hat der US-amerikanische Künstler Jeff Koons in Skizzen am ausdrucksstarken Exterieur-Design seines Traum-BMWs gefeilt und dann dessen Umsetzung ins Dreidimensionale eines Automobils begleitet.
Hierfür war er in den vergangenen Monaten mehrfach zu Workshops aus New York nach Dingolfing gereist, um sich intensiv mit den BMW Spezialisten über Linien- und Fugenverläufe, Winkel und Perspektiven, Farbtöne oder über die Materialauswahl und dessen Arrangement für die Innenausstattung der Fahrzeuge auszutauschen.
"Wir sind sehr stolz, hier in Dingolfing diese rollenden Skulpturen fertigen zu dürfen und dabei unser hohes Automobilbau-Know-how sowie die Liebe zum Detail, die Präzision und das handwerkliche Geschick unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbringen zu können", sagt der Dingolfinger Werkleiter Christoph Schröder. "Es ist auch für uns eine ganz besondere Kleinstserie und eine Ehre, dabei mit einem der bedeutendsten Künstler der Gegenwart zusammenzuarbeiten."
Das Projekt "The 8 X Jeff Koons"
Das ausdrucksstarke, sportlich-kraftvolle Exterieur-Design des Editionsmodells vereint elf Farbtöne von Blau über Silber und Gelb bis hin zu Schwarz. Es beinhaltet Elemente aus der Pop-Art sowie geometrische Muster, die exakt auf die anspruchsvollen Linien und Formen des BMW 8er Gran Coupé abgestimmt sind. Die explodierenden Farblinien am Heck sind wiederum eine eigene, unmittelbare Hommage an das BMW Art Car von Jeff Koons aus dem Jahr 2010. Das jeweils seitlich angebrachte "POP!" und die Windwirbel symbolisieren laut Koons Kraft und Geschwindigkeit.
Über 200 Stunden Handarbeit alleine für die Außenlackierung
Die zum März startende Produktion des Fahrzeugs im Werk Dingolfing unterscheidet sich in Karosseriebau und Montage im Fertigungsprozess nicht wesentlich von der eines regulär bestellbaren BMW 8er Gran Coupé. Allerdings werden in dem Editionsmodell andere, vom Künstler ausgewählte Komponenten und Materialien verbaut und das Fahrzeug so individualisiert – von den Sitzen in satten Rot- und Blautönen, über feinste Leder bis hin zur Signatur des Künstlers im Bayerisch Blau des BMW Logos auf der Cupholder-Blende.
Einen absoluten Sonderprozess durchläuft das Editionsmodell hingegen in der Lackiererei, wo das spezielle Jeff Koons Design auf ein glaciersilber grundlackiertes Fahrzeug Farbschicht für Farbschicht appliziert wird. Dies geschieht freilich nicht wie im normalen Serienprozess in den hochautomatisierten Decklackstraßen des Werks, sondern in separaten Lackierkabinen mit Manufaktur-Arbeitsplätzen. Ein Team von insgesamt rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trägt dort in Handarbeit und mit Hilfe von Schablonen und Folien die Schriftzüge, Grafik-Elemente und farbigen Linien bzw. Flächen in mehreren Schichten Ebene für Ebene auf.
"Insgesamt kommen dabei acht Design-Farben zum Einsatz", erklärt der Projektleiter in der Dingolfinger Lackiererei, Marco Klante. Dazwischen werden die Fahrzeuge immer wieder dem Großserienprozess zugeführt und das per Hand applizierte Design mit Klarlack "versiegelt". Regelmäßig werden die Fahrzeuge per Hand auch feingeschliffen, um fließende, nicht ertastbare Übergänge zwischen den einzelnen, lackierten Designelementen zu erhalten. "Auch dies ist ein hoch aufwändiger und höchste Präzision erfordernder Prozess. Denn sämtliche aufgetragene Lackschichten sind zusammen nicht einmal einen halben Millimeter dick", wie Marco Klante erklärt.
Für das Projekt wurde ein handverlesenes Team von Lackierspezialisten zusammengestellt, das teilweise schon Erfahrungen mit Individuallackierungen für Rolls-Royce und den BMW 7er gesammelt hat. Auch ehemalige bundesbeste Lackier-Azubis zählen zum Team, das im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr arbeitet. Pro Woche können so vier Exemplare des Sondermodells lackiert werden. Bei jedem Fahrzeug fallen dabei weit mehr als 200 Stunden Handarbeit allein für die Außenlackierung der Karosserie an. Die Anbauteile aus Kunststoff, wie etwa die aufwändig lackierte Heckklappe, kommen dabei aus dem nahe gelegenen BMW Group Werk in Landshut.
Vorfreude auf den Produktionsstart
Dem offiziellen Produktionsstart blicken die Verantwortlichen im Werk Dingolfing mit Vorfreude entgegen. Werkleiter Christoph Schröder: "Wir haben uns intensiv vorbereitet und wirklich jedes Detail gemeinsam mit Jeff Koons auf seine Gesamtwirkung hin optimiert. Jetzt geht es darum, die 99 Fahrzeuge wirklich mit maximaler Präzision und Wiederholgenauigkeit im Sinne des Künstlers und unserer Kunden zu realisieren." (bs)