Eine der schönsten Hauptstädte Europas bot den malerischen Rahmen für eine erlesene Veranstaltung: In Athen standen Wissensvermittlung und -austausch auf hohem Niveau auf der Agenda, wobei auch die Kultur nicht zu kurz kam. Moderatorin Maria Theresa Schinnerl, Trainerin und Buchautorin aus Österreich, führte die Gäste durch eine abwechslungsreiche Agenda, die einen bunten Mix aus Expertenvorträgen, Produktvorstellungen, Erfahrungsberichten und Praxistipps bot. Darüber hinaus blieb während der Pausen an den Info-Ständen oder beim abwechslungsreichen Rahmenprogramm viel Zeit für persönlichen Austausch und Networking mit AkzoNobel-Ansprechpartnern und Betriebsinhabern.
Aktueller Bezug
In seiner Eröffnungsrede nahm Jörg Anders, Commercial Director VR DACH, Nordics, UK & I bei AkzoNobel, Bezug auf die Extremwetterereignisse, welche das Gastgeberland in den Wochen zuvor erschüttert hatten. "Griechenland wurde von den Wetterextremen im Sommer hart getroffen. Wir sind in Kontakt mit lokalen Ansprechpartnern zur Unterstützung von Wiederaufbaumaßnahmen vor Ort. Maßnahmen, deren Ziel es ist, eine nachhaltige Energiewirtschaft zu stärken. Auf diese Weise werden wir auch die CO2-Emissionen, die durch das Event entstanden sind, durch Einsparung an anderer Stelle ausgleichen", erklärte Anders.
Nachhaltigkeit groß geschrieben
Daran anknüpfend leitete er zum Thema "Nachhaltige Reparaturnetzwerke" über. In einer gemeinsamen Talkrunde mit den Verantwortlichen der D-A-CH-Region – Jeanette Ast-Leiner, Vertriebsleiterin Deutschland, Daniel Kapeller, Vertriebsleiter Österreich, Amedeo Bonorva, Vertriebsleiter Schweiz und Stefan Oesterling, Business Development Manager Acoat Selected – ging es um die EU-Nachhaltigkeitsanforderungen an die gesamte Wertschöpfungskette. Hier wurde deutlich, dass etwa zwei Drittel der CO2-Emissionen auf die Verarbeitung in Lackierereien entfallen.
Dazu betonte Jeanette Ast-Leiner, dass neben Versicherungsunternehmen und OEMs auch die Lackhersteller mit ganzheitlichen Lösungen einen wichtigen Beitrag leisten, damit die Klimaziele bis 2050 erreicht werden: "AkzoNobel engagiert sich seit Jahren für nachhaltiges Handeln und zeigt sich darin als Branchenführer." Dabei wurde an das Programm RETHINK erinnert, mit dem der Lackhersteller seit 2022 Betriebe zum Umdenken und zu noch mehr Nachhaltigkeit motivieren möchte. Das Sustainable Repair Network von AkzoNobel ist eine weitere Maßnahme auf diesem Weg und wurde im nächsten Schritt von Jörg Anders und Stefan Oesterling erläutert.
Ressourcen sparen im Netzwerk
"Das AkzoNobel Sustainable Repair Network ist ein Konzept, welches Betriebe darin unterstützt, gezielt Maßnahmen zu definieren und umzusetzen und hierüber ihre Energiekosten signifikant zu reduzieren", so Jörg Anders. Dabei begleitet AkzoNobel in einem dreistufigen Prozess – Messen, Überwachen und Verbessern – die Werkstätten, ermittelt die Schritte, die zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Betrieb ergriffen werden können, und unterstützt den Kunden bei deren Umsetzung. Hierfür werden regelmäßige Audits durchgeführt, wobei das Konzept auf vier Säulen fußt:
■ Repair: Reparatur vs. Austausch
■ Recycle: Abfallmanagement
■ Re-Use: Einsatz von Gebrauchtteilen und Zubehör
■ Reduce: CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Material, Abfall.
Den Herausforderungen begegnen
Weiter ging es am ersten Konferenztag mit Vorträgen externer Referenten zu den Themen Fachkräftemangel, Kooperationen und Digitalisierung. Hier wurden Wege aufgezeigt, wie sich mit alternativen Teilqualifizierungs-Maßnahmen neue Fachkräfte gewinnen und integrieren lassen. Ebenso lernten die Teilnehmer, wie wichtig strategische Kooperationen sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die zukünftigen Herausforderungen des Marktes zu meistern. Im dritten Vortrag wurden Chancen und Voraussetzungen für die Digitalisierung der Karosserie- und Lackierfachbetriebe aufgezeigt.
Die digitale Fachkraft
Beispiele für den Betriebsalltag und zur Prozessoptimierung erhielten die Teilnehmer anhand der Präsentation der vollautomatischen Farbmischmaschine Colormatchic und der überarbeiteten Version des Paint PerformAir (PPA). Norbert de Wolf, Verkaufsleiter von Santint BV, führte in die Eigenschaften und Vorteile der Lackmischmaschine ein. Die Colormatchic ermöglicht hochpräzise, ressourcenschonende Farbtonmixturen in wenigen Minuten. Durch Dosierung auf ein Hundertstel Gramm genau reduziere sich der Lackverbrauch um bis zu 20 %.
Fehldosierungen würden vermieden, ebenso lassen sich Arbeitszeiten reduzieren und signifikante Effizienzsteigerungen erzielen. Damit bietet das Gerät auch eine Möglichkeit, den Fachkräftemangel zu entschärfen. Die ersten Maschinen sind in der D-A-CH-Region bereits installiert. Das AkzoNobel Applikationstool Paint PerformAir (PPA) wurde in seiner neuen Version vorgestellt. Ab sofort verfügt es über eine noch bedienerfreundlichere Oberfläche sowie über einen Sommer- Winter-Modus, um das Gerät noch stärker und damit effizienter auf den Betriebsalltag und den Jahreslauf einstellen zu können. Eine weitere wichtige Neuerung ist der Doppelschlauchanschluss.
Damit stehen nunmehr zwei Schläuche zur Verfügung, so dass mit einem PPA zwei Lackierkabinen betrieben werden können. Eine weitere Innovation ist ein integrierter digitaler Durchflussmesser. Mit diesem wird die abgenommene Druckluft individuell erfasst und die Steuerung von Temperatur und Befeuchtung erfolgt noch präziser. "Mit der neuen Version des PPA sind wir noch viel stärker in der Lage, qualitativ und kosteneffizient auf die jeweils individuelle Situation bei den Kunden einzugehen", meinte Armin Dürr, Technical Manager bei AkzoNobel.
Konkrete Lösungsansätze
Der zweite Konferenztag stand im Zeichen nützlicher Tipps zur Senkung von Energiekosten und CO2 sowie zur Mitarbeiterbindung. Armin Dürr startete mit einer Expertenrunde zum Thema "Effizient in die Zukunft". Darin zeigte er Möglichkeiten auf, wie sich Lackierbetriebe für die Zukunft kosten- und prozessoptimiert aufstellen können und betonte dabei, dass es kein allgemeingültiges Rezept gibt. Jeder Betrieb müsse vielmehr individuell betrachtet werden. Als wirksames Beratungs- und Analysetool nannte er den CO2 Repair Calculator sowie einen Energierechner, das branchenweit erste digitale Tool zur ganzheitlichen Ermittlung anfallender CO2-Emissionen und den Energiekosten. In Verbindung mit der daraufhin richtigen Produktauswahl aus dem AkzoNobel Sortiment lassen sich laut Dürr zwischen 30 bis 50 % Energie und CO2 einsparen.
Andreas Bäuerle, Business Consultant bei AkzoNobel, referierte über "Strukturelles und nachhaltiges Wirtschaften". In seinem Vortrag betonte er, wie wichtig ein angenehmes Arbeitsumfeld zur langfristigen Bindung der "knappen Ressource Mitarbeiter" ist. Dazu gehören strukturierte Arbeitsabläufe, agile und effektive Werkstattmeetings, Eigenverantwortung und selbstbestimmte Mitarbeit.
Unter dem Titel "Vergeude keine Krise" brachte Dr. Peter Kreuz, Keynote Speaker und Buchautor, die Konferenz schließlich zu einem krönenden Abschluss. Er zeigte, wie Perspektivenwechsel und kritisches Hinterfragen neue Wege eröffnen und aus Alltäglichem neue Inspirationen erwachsen können. (kt)