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"Wichtiger Baustein" für E-Mobilität: Schnellladenetz soll ausgebaut werden

21.05.2021 09:47 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ladeinfrastruktur Lueg Gruppe; Ladestation; Ladesäule
Die Ladeinfrastruktur soll weiter ausgebaut werden. Das neue Gesetz ist ein guter Schritt. 
© Foto: Fahrzeug-Werke LUEG AG

Die Reichweite auf größeren Strecken und lange Batterieladezeiten gelten nach wie vor als Hemmnis für mehr E-Mobilität. Ein flächendeckendes Netz an Schnellladesäulen soll Abhilfe schaffen.

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Wer mit einem Elektroauto auf langen Strecken unterwegs ist, soll dieses künftig an weit mehr Standorten und schneller laden können. Bis zum Jahr 2023 sollen mit staatlicher Förderung 1.000 Standorte mit schnellen Ladesäulen mit einer Leistung von über 150 Kilowatt zusätzlich entstehen. Die Grundlage für entsprechende Ausschreibungen legte der Bundestag am Donnerstagabend mit einem Gesetz. "Die nächste Schnellladesäule muss in wenigen Minuten erreichbar sein", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).

"Gerade das schnelle Laden mit über 150 Kilowatt ist für eine uneingeschränkte Reichweite von E-Autos entscheidend", betonte Scheuer. Nur mit einer flächendeckenden und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur könne man die Menschen auf einen Umstieg auf klimafreundliche E-Autos bewegen.

Auch aus Sicht des Autoverbandes VDIK ist die Entscheidung ein "wichtiger Baustein" für den Einsatzbereich von E-Autos. "Auch längere Fahrten werden künftig problemlos möglich sein, Reichweitenangst muss nicht mehr aufkommen", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Jetzt müsse der Aufbau möglichst schnell beginnen. Mit dem Gesetz könne die Ausschreibung beginnen und so ein flächendeckendes Netz bis 2023 geschaffen werden.

Deutliche Kritik kam von den Grünen im Bundestag. "Das Programm kommt drei Jahre zu spät und wird niemals im beabsichtigten Zeitraum bis Ende des Jahres 2023 abgewickelt sein", sagte Fraktionsvize Oliver Krischer. Außerdem sei die Leistung mit 150 Kilowatt deutlich zu niedrig und werde schon in wenigen Jahren überholt sein.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums gibt es aktuell erst rund 800 Ladepunkte mit mehr als 150 Kilowatt – etwa 2,4 Prozent der gesamten öffentlich zugänglichen Ladesäulen in Deutschland. Die Wirtschaft beklagt, derzeit könnten Ladesäulen noch nicht wirtschaftlich betrieben werden. Deshalb sind im Gesetz langfristige Verträge mit den Unternehmen geplant, die die "Schnellladehubs" nach einer europaweiten Ausschreibung errichten und betreiben sollen.

Verbände uneins

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) befürchtet durch das Programm allerdings "einen Eingriff in das Marktgeschehen". Bei der Ausschreibung müsse daher sichergestellt sein, dass der privatwirtschaftliche Ausbau nicht gebremst und "keine zusätzlichen Anforderungen durch die Hintertür aufgeladen werden". Der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) sieht das anders: "In Summe sorgen die Abgeordneten für fairen und lebendigen Wettbewerb", sagte VKU-Chef Ingbert Liebing. Positiv sei, dass sich nun auch mittelständische Stadtwerke an den Ausschreibungen beteiligen könnten.

Zwar ist die Zahl der neuzugelassenen Elektroautos – getrieben von höheren staatlichen Prämien – zuletzt stark gestiegen. Noch immer aber dominieren vor allem Benziner und Diesel. Die Elektromobilität spielt eine wichtige Rolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, damit Klimaziele im Verkehr erreicht werden können.

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KOMMENTARE


autofan

21.05.2021 - 11:52 Uhr

Und wo bitteschön soll die ganze Energie herkommen? Durch Windrädchen? Unfassbarer Quatsch das Ganze, so das Thema anzugehen. Erst braucht man die Energie, und dann natürlich die Ladeinfrastruktur, und dann die E-Autos. Hier läuft mal wieder, begünstigt durch Unfähige Politiker, alles umgekehrt. Man glaubt das alles nicht mehr....


Markus Sporer

21.05.2021 - 17:10 Uhr

In dieser Debatte muss man darauf hinweisen, dass Deutschland wesentlich mehr Strom produziert, als es Ölquellen hat. Benzin und Diesel kaufen wir auch aus dem Ausland, warum sollen wir den Skandinaviern nicht ein bisschen Öko-Strom abkaufen? Immerhin werden dort Natur- und Menschenrechte eingehalten , was man von den Öl- und Gas-fördernden Ländern im nahem Osten, Afrika oder Russland nicht behaupten kann. Die Frage ist tatsächlich, ob die 150kw Schnelllader ausreichen und ob man nicht zusätzlich auch ein wenn auch weniger engmaschiges Netz an 300kw Schnellladern hätte beschließen müssen um die Langstrecke abzusichern.


Jan-Christian Flick

21.05.2021 - 21:02 Uhr

Genau! Erst wurde die weltweite Ölförderung organisiert, dann jahrelang Raffinerien, Tankstellen und Transportinfrastruktur aufgebaut - und dann erst hat man die Autos gebaut. Hatte dann halt den Vorteil dass Berta Benz direkt bis Palermo durchrauschen konnte - und nicht schon in Pforzheim oder so das Super Plus leer war..


mein name

25.05.2021 - 11:42 Uhr

Die Energie wird bei einem Blackout oder Brownout von den Elektrofahrzeugen eingespeist. Die Zitat: "Kobolde" können dann die Energie in das Netz einspeisen und dort Zitat: "Gespeichert" werden. Hat doch Frau Baerbock gesagt und wenn sie das sagt, dann ist das so oder wollen Sie das Gegenteil behaupten? ;-)


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