Fahranfänger sollen nach Plänen von Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) künftig schon mit 16 Jahren ans Steuer dürfen. Er wolle das begleitete Fahren, das derzeit mit 17 möglich ist, schon ein Jahr früher anbieten, sagte Lies am Montag bei einer ADAC-Veranstaltung für junge Autofahrer in Hannover. 2018 könnte ein Modellversuch starten.
Seit im Jahr 2004 das begleitete Fahren mit 17 in Niedersachsen eingeführt wurde, ging die Zahl der Verkehrsunfälle von unter 25-Jährigen um über 20 Prozent zurück. Lies sieht das als Grund, junge Menschen noch ein Jahr früher als bisher Auto fahren zu lassen: "Fahrpraxis ist durch nichts zu ersetzen."
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) habe signalisiert, dass er Niedersachsen bei dem Plan unterstützen werde, sagte Lies. Geplant sei ein bis zu dreijähriger Modellversuch in Niedersachsen, ehe man über eine bundesweite Einführung diskutieren könne. Bereits im Januar hatten Verkehrsexperten den Führerschein mit 16 vorgeschlagen.
Im Januar 2018 beschäftigt sich die EU-Kommission damit. Denn bisher schreibt das EU-Recht ein Führerschein-Mindestalter von 17 Jahren vor. Lies ist dennoch optimistisch: "Wenn alles glatt läuft, können wir Ende 2018 mit dem Projekt starten." (dpa)