MAN hat im vergangenen Jahr 83.700 Lastwagen verkauft und seine Auslieferungen gegenüber dem von Lieferengpässen beeinflussten Vorjahr um 44 Prozent gesteigert. Der Absatz von Stadt- und Reisebussen legte um 19 Prozent auf 5.700 Fahrzeuge zu. Vertriebsvorstand Friedrich Baumann sagte am Montag: "Nach sehr herausfordernden Jahren sind wir wieder zurück in der Erfolgsspur." Bei Transportern habe MAN die Vor-Corona-Zahlen übertroffen und mit einem Zuwachs um ein Viertel auf 26.600 einen Absatzrekord erzielt.
Das von Traktor- und Agrarmaschinenherstellern beflügelte externe Motorengeschäft habe das erfolgreichste Jahr seit 2014 geschafft. Insgesamt sei es MAN gelungen, "die extrem hohe Nachfrage bestmöglich zu bedienen und so viele Fahrzeuge und Motoren auszuliefern wie seit Jahren nicht mehr", sagte Baumann.
Zwei Drittel der Lkw-Produktion von MAN sind inzwischen in Niedriglohn-Ländern. Mit dem Abbau von 3.400 Stellen in Deutschland und der Verlagerung von Teilen der Lkw-Produktion aus dem Stammwerk München nach Krakau wollte das Unternehmen nach langer Durststrecke wieder profitabler werden. MAN gehört mit Scania und Navistar zur Volkswagen-Holding Traton. Die Finanzzahlen will Traton am 5. März vorlegen.
Auch Konkurrent Daimler Truck verkaufte im vergangenen Jahr trotz der schwierigen Wirtschaftslage mehr Fahrzeuge. Der Absatz stieg leicht um ein Prozent auf 526.053 Lastwagen und Busse, wie der Dax-Konzern mitteilte. Während der Konzern auf seinem größten und lukrativsten Markt in Nordamerika vier Prozent mehr verkaufte, ging der Absatz bei der in Europa und Südamerika vertretenen Marke Mercedes-Benz um fünf Prozent zurück. In Asien verzeichneten die Schwaben ein Plus von drei Prozent.
In der vergleichsweise kleinen Bussparte setzte Daimler Truck neun Prozent mehr Fahrzeuge ab. Vorstandschef Martin Daum bestätigte die Finanzprognosen für das abgelaufene Jahr. Geschäftszahlen legt das Unternehmen am 1. März vor. "Im Jahr 2023 haben wir unseren Absatz erneut gesteigert - trotz einer anhaltend schwierigen Versorgungslage, die einen noch höheren Absatz verhindert hat", sagte Daum. "Wir sind sehr zuversichtlich, unsere finanziellen Ambitionen für 2023 zu erreichen." Der Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen habe sich mehr als verdreifacht. Er lag bei 3.443 Fahrzeugen.