Einem Medienbericht zufolge sagt die EU-Kommission dem Autolärm den Kampf an. Wie die "Wirtschaftswoche" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, hat Industriekommissar Antonio Tajani Pläne für eine Verordnung vorgelegt, um den Geräuschpegel-Grenzwert für Autos um ein Viertel zu senken. In sieben Jahren sollen Pkw demnach nur noch 68 Dezibel emittieren. Momentan sind es noch 74 Dezibel.
Eine Sonderregelung soll für Sportwagen greifen: Fahrzeuge mit 150 kW oder mehr je Tonne Fahrzeuggewicht sollen Geräusche noch mit 69 Dezibel von sich geben dürfen. Laut Verband der deutschen Automobilindustrie beträfe dies etwa fünf Prozent der Sportwagen. Am kommenden Donnerstag (26. Januar) sollen die Pläne erstmals in Brüssel verhandelt werden.
Laut Bericht ist das Bundesverkehrsministerium über das Vorpreschen der Kommission verärgert. Erst im vergangenen Sommer hatte Berlin auf UN-Ebene einen eigenen Vorschlag hinsichtlich neuer Lärmgrenzwerte eingebracht. Der deutsche Vorschlag zielt auf drei abgestufte Vorhaben ab, die binnen zehn Jahren erreicht werden sollen: 68 Dezibel für Autos mit einem Leistungsgewicht von bis zu 120 kW je Tonne, 70 Dezibel für Pkw mit bis zu 160 kW je Tonne und 73 Dezibel für Boliden über 160 kW je Tonne. Der Vorschlag der Bundesregierung erhielt weltweit positive Resonanz – dem Wirtschaftsblatt zufolge haben Japan, Korea und die USA bereits Zustimmung signalisiert.
Einschnitte auch für Busse und Lkw
Der Vorschlag der EU-Kommission sieht auch Einschnitte für Busse und Lkw vor, Motorräder betrifft er hingegen nicht. Elektro- und Hybridautos sollen hingegen lauter werden und mit akustischen Systemen ausgerüstet werden, damit Fußgänger und Radfahrer die Wagen hören können (wir berichteten). (mid/tm)
marian-m. waworka