Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will auf der IAA mit Ministerkollegen aus Europa über die Zukunft des automatisierten Fahrens beraten. An dem zweitägigen Treffen in Frankfurt ab Donnerstag nehmen Verkehrsminister aus Europa, Vertreter der EU-Kommission sowie Konzernchefs teil, wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Mittwoch sagte. Zuvor hatte die "Passauer Neue Presse" (Donnerstagausgabe) darüber berichtet. Autonomes Fahren ist einer der Schwerpunkte der Automesse IAA.
"Europa muss beim automatisierten Fahren an der Spitze stehen", sagte Dobrindt der Zeitung. Es gehe darum, in Europa schnellstmöglich einen einheitlichen Markt für das automatisierte Fahren zu schaffen und internationale Standards zu setzen. An dem Treffen sollen unter anderem die EU-Kommissare Günther Oettinger (Haushalt), Violeta Bulc (Verkehr) und Mariya Gabriel (Digitale Wirtschaft) sowie Daimler-Chef Dieter Zetsche teilnehmen.
Die Bundesregierung hatte sich zuletzt für ethische Regeln bei der Entwicklung selbstfahrender Autos ausgesprochen. Als Grundlage sollen Empfehlungen einer Expertenkommission dienen. Demnach sollen unter anderem bei Unfällen Personenschäden vermieden und lieber Sachschäden in Kauf genommen werden. Automatisierte Fahrfunktionen seien geboten, wenn sie zu weniger Unfällen führten als bei menschlicher Steuerung.
In eine grenzüberschreitende Teststrecke für autonomes Fahren zwischen Deutschland und Frankreich soll auch Luxemburg einbezogen werden. Die Erweiterung wollen Minister der drei Länder am Donnerstag besiegeln, wie das Verkehrministeriums bereits angekündigt hatte. Ein Testfeld gibt es schon auf der Autobahn 9 in Bayern, auch in mehreren deutschen Städten sind Projekte geplant. (dpa)
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