Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) fordert von der Bundesregierung, die Auszahlung der Umweltprämie bei Plug-in-Hybriden (PHEV) künftig an die Nutzung des elektrischen Fahrmodus zu koppeln. Als Grund führt der Verband an, dass Hybride oft lediglich aus Gründen der Steuerersparnis und wegen der Förderung ausgewählt werden, der tatsächliche Stromanteil bei der Nutzung aber nur minimal ist.
Das laufe dem Nachhaltigkeitsgedanken der Förderung zuwider und schade umweltschonenderen Alternativen wie vollelektrischen Fahrzeugen oder Erdgasfahrzeugen. "Eine Förderung muss nach unserer Ansicht – und da stehen wir nicht alleine – an eine adäquate Stromnutzung von mindestens 50 Prozent gekoppelt werden", sagt Axel Schäfer, Geschäftsführer des BVF.
Wer nur zehn Prozent elektrisch fährt, soll auch nur zehn Prozent der Prämie erhalten
Alternativ schlägt der Verband vor, die Prämie ausschließlich anhand des E-Anteils zu berechnen. Dazu solle der volle Satz der Innovationsprämie für reine E-Autos mit dem tatsächlichen Elektro-Anteil eines PHEV zu multipliziert werden. Wer also in seinem PHEV nur zehn Prozent des Weges elektrisch zurücklegt, würde auch nur zehn Prozent der Prämie erhalten. Wer hingegen nur elektrisch fährt, würde die volle Prämie erhalten, die auch die Fahrer rein elektrischer Autos bekommen.
Zusätzlich fordert der BVF, dass Dienstwagenfahrer, die mit ihrem Plug-in-Hybrid weniger als 20 Prozent elektrisch fahren, auch nicht mehr vom halbierten Satz für die Besteuerung des geldwerten Vorteils profitieren sollen. Damit soll wieder der vorgesehene Einsatzzweck der Fahrzeuge zum Entscheidungskriterium bei der Wahl des Fahrzeugs werden. Denn bei häufigen Langstreckenfahrten verbrauche ein PHEV wegen seines höheren Gewichts letztlich mehr Kraftstoff als ein vergleichbarer Benziner. "Die derzeitige Situation ist wirklich nicht als zielführend zu bezeichnen. Eine Verlängerung der pauschalen, undifferenzierten Förderung wäre eine Fehlentscheidung", so Schäfer. (aw)
MW
Rudi
M.Bellinger