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Elektroautos: Noch "Differenzen" bei Kaufprämien

21.04.2016 13:36 Uhr
Union und SPD haben sich noch nicht zu Kaufprämien für Elektroautos durchringen können.
© Foto: Fotolia / Dipego

Wer mit einem Elektroauto liebäugelt, sollte noch ein bisschen warten: Bei einem Autogipfel Anfang nächster Woche soll im Kanzleramt eine Entscheidung über eine staatliche Kaufprämie fallen.

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Union und SPD haben sich noch nicht zu Kaufprämien für Elektroautos durchringen können. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte nach der Klausur der Fraktionsspitzen am Donnerstag in Rust in Baden-Württemberg: "Ob es Kaufanreize gibt, muss noch endgültig entschieden werden." Oppermann räumte ein, dass es an diesem Punkt "ordnungspolitische Differenzen" innerhalb der Koalition gebe. Er hoffe, dass die Politik mit «maßvollen und hilfreichen Maßnahmen» die E-Mobilität ankurbeln könne. Das würde der Autoindustrie mit ihren 800.000 Beschäftigten bei den "revolutionären Umwälzungen" helfen.

Am kommenden Dienstag wird es im Kanzleramt einen Autogipfel mit den Chefs der Autobauer geben. Dann soll es Klarheit zu den Kaufprämien geben. Die Industrie wird sich daran beteiligen: "Die Automobilhersteller haben eine angemessene Beteiligung an der Förderung bereits zugesagt", heißt es in einem Abschlusspapier der Klausur in Rust, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Als Gast hatte BMW-Chef Harald Krüger den Spitzenpolitikern von Union und SPD die Lage der Autobauer und die gewaltigen Herausforderungen bei der Elektromobilität geschildert.

Über Steueranreize beim E-Auto-Kauf ist sich die Koalition einig. Reine E-Autos sollen - befristet für Käufe bis Ende 2020 - zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit sein. Wenn Arbeitnehmer ihr E-Auto in der Firma aufladen, sollen sie es nicht als geldwerten Vorteil versteuern müssen. Beim Bund soll bei Pkw-Beschaffungen für den Fuhrpark ab 2017 ein E-Auto-Anteil von 20 Prozent greifen. Beim Aufbau bundesweiter Ladestationen will der Staat ebenfalls helfen. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) bestätigte, dass der Ausbau der Infraststuktur für E-Mobilität unterstützt werden sollte.

Damit die deutsche Autoindustrie beim autonomen Fahren, wo Bordcomputer komplett das Steuern übernehmen, weltweit nicht ins Hintertreffen gerät, fordert die Koalition die Bundesregierung auf, die neue Technologie in mindestens zwei großen Städten mit automatisierten Fahrzeugen zu testen.

Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, dass 2020 eine Million Elektroautos unterwegs sein sollen. Davon ist sie meilenweit entfernt. Zu Jahresbeginn waren erst 25.500 E-Autos und 130.000 Hybridfahrzeuge mit Batterie plus Verbrennungsmotor zugelassen - bei 45 Millionen Pkw insgesamt. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

21.04.2016 - 15:44 Uhr

Lächerlich, 10 Jahre steuerfrei !!! - Ich zahle für meinen Benziner p.a. € 193.- ohne weitere Vorzüge. - Einmal nachrechnen: € 193.- x 10 Jahre = € 1930.- - Wie "doof" ist eine Regierung, dass diese eine derartige Regelung für die Bevölkerung ernsthaft anbieten will ??? - (Volker Kauder "labert" in meinen Augen/Gehör ausschließlich parteipolitischen "Unfug" !!! ) mit einem entrüstetem Grüßle MK


Christopher Bürger

22.04.2016 - 09:18 Uhr

@MK: Noch lächerlicher wird es, wenn man betrachtet was dem E-Auto-Kunden dann an Kfz-Steuer tatsächlich erlassen wird. Beispiel e-Golf: zul. Gesamtgewicht 1980 kg ergibt eine Kfz-Steuer von 56,00 € p.a. x 10 = 560,00 € Wow, was für ein Kaufargument...


D.Buschhorn

22.04.2016 - 12:21 Uhr

Wunderbar, Aufbau von Ladestationen mit Staatshilfe für die Energieversorger. Wer kontrolliert dann die Preise. Hier gibt es bereits öffentliche Ladestationen an denen die kWh mit 0,46 € abgerechnet wird. Reine Abzockerei und dann demnächst noch gefördert mit Steuergeldern !!!!! Und wer garantiert die 10 Jahre Steuerbefreiung wohl nur für Zulassungen in 2016 max. 2017. Dann wird mit Sicherheit wieder gestaffelt abgespeckt.


Kurbelwellenfan

22.04.2016 - 16:17 Uhr

So etwas kommt dabei heraus, wenn von man zwei unterschiedlichen Seiten an das Thema herangeht. Aus dem hehren Ziel des Leitmarktes für E-Mobilität ist ein Leid-Markt geworden. Die Politik sollte sich aus den Vorgaben für alternative Antriebe heraushalten. Wenn man den TH's Forschungsgelder für die Elektrochemie gibt, dann reicht das. Wenn milliardenschwere Konzerne nicht wissen, auf welches Pferd sie setzen soll - wie soll es denn dann die Politik wissen. Die Politik hingegen hat genug Felder, auf denen jahrelang wichtige Aufgaben nicht angegangen sind. Ich nenne nur zwei Beispiele: Tachomanipulation und Einbrüche/Fahrzeugdiebstahl. Es gibt genug zu tun! Zuschüsse für Leute, die sich für >> 35 k € einen Neuwagen leisten können, braucht es nicht. Ich halte das für einen unsozialen Akt erster Klasse. Das SPD-Größen dies fordern, lässt tief blicken!


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