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E-Autos: Kretschmann bezweifelt schnellen Siegeszug

25.09.2020 09:46 Uhr
E-Autos: Kretschmann bezweifelt schnellen Siegeszug
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält einen schnellen Erfolg des Elektroautos in Deutschland für unwahrscheinlich.
© Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Baden-Württembergs Ministerpräsident hat sich in einem Interview dafür ausgesprochen, den Wechsel vom Verbrenner hin zum E-Auto nicht zu überstürzen. Der Grünen-Politiker stellt dabei auch die aktuelle Ökobilanz von E-Fahrzeugen infrage.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält einen schnellen Erfolg des Elektroautos in Deutschland für unwahrscheinlich. "Trotz der ganzen Transformation werden wir auch 2030 noch einen hohen Anteil an Verbrennern und Hybridfahrzeugen haben", sagte Kretschmann der "Wirtschaftswoche". Das Fortführen dieser Produktionslinien sichere auch das Überleben der Zulieferindustrie. "Die Deckungsbeiträge beim Verbrenner sind eben ganz anders als beim Elektrofahrzeug", sagte der Grünen-Politiker.

Kretschmann sieht auch strategische Gründe, an Verbrennungsmotoren und Hybridfahrzeugen festzuhalten. "So lange wir bei den Batterien noch von Asien abhängen, ist es industriepolitisch gesehen nicht ratsam, nur auf einem Bein zu stehen."

Der Regierungschef verwies überdies auf die kritische Ökobilanz reiner Elektrofahrzeuge. "Die Elektrifizierung des Verkehrs macht nur Sinn, wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt." Davon sei man aber noch weit entfernt. Das gelte erst recht, wenn künftig auch Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe breiter eingesetzt werden. "Denn die brauchen ja noch mehr Energie in der Herstellung."

"Auch Grüne fahren Auto"

Der Grünen-Politiker versicherte, dass seine Parteifreunde kein Problem mit dem Auto und der Fahrzeugindustrie haben. "Auch Grüne fahren Auto", sagte er. Es komme allerdings auf dessen Emissionen an. "Ein Auto, das keine Schadstoffe mehr emittiert, ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung."

Skeptisch sieht der Ministerpräsident des Autolandes die Entwicklung des autonomen Fahrens. Dafür fehle noch die notwendige Infrastruktur. "Dass wir irgendwann bei einer Überlandfahrt das Steuer aus der Hand geben und die Zeitung lesen können, ist noch Zukunftsmusik."

Rund 30 Prozent (Stand 2019) des Industrie-Umsatzes entfallen im Südwesten auf die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen. Die Exportquote liegt bei 70 Prozent. (dpa)

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

25.09.2020 - 12:48 Uhr

Herr Kretschmann ist halt ein Real-Politiker und eigentlich in der falschen Partei. Mal sehen, wie seine " Parteifreunde " darauf reagieren. Recht hat Kretschmann allemal!


EtFrei

25.09.2020 - 18:09 Uhr

Ewiggestriger. Wegen derartiger Menschen ist Deutschland bald nicht mehr konkurrenzfähig. Festhalten am "Alten" ist der Weg, um immer mehr ins Hintertreffen zu geraten. Es wird Zeit, dass deutsche Firmen endlich entschlossen wie Tesla agieren. Sonst ist hier bald "Schicht im Schacht".


Fried

26.09.2020 - 08:21 Uhr

Gut, Herr Kretschmann, warum kommt allgemein die Erkenntnis erst so spät, wo die Autobranche bereits im Umbruch ist und sich von einigen tausend Mitarbeitern trennt? Die Branche hat doch nicht geschlafen, die neuen Verbrenner werfen einen großen Schatten über Akku-Autos. Selbst Wasserstoff können sie direkt verbrennen. Die Automobile sind noch nicht einmal der Kern des ganzen Problems.


Gorgs Siegfried

26.09.2020 - 10:51 Uhr

Info: Sicherlich auch für Leute im "Ländle" interessant. Tesla Battery Day - Enttäuschung oder gigantische Innovation? https://www.youtube.com/watch?v=scAim-CtMC8MfG


Uwe Schneider

26.09.2020 - 11:44 Uhr

Ich kann Herrn Kretschmann nur beipflichten! Hoffenlich lesen das viele der grünen Anhänger und der Elektro-Aktivisten. So ein Wandel muss sozialverträglich für alle beteiligten Gruppen (Arbeitnehmer, Händler, Industrie, Energieversorger, etc.) erfolgen. Das ist soziale Marktwirtschaft. Über die Reden vieler Politiker und Aktivisten, die das Ganze nicht überblicken, kann man sich nur noch wundern.


Dieter M. Hölzel

29.09.2020 - 17:55 Uhr

@Frei, Ihre Wortwahl mir gegenüber zeigt, wessen " Geistes "Kind Sie sind. Dogmatisch wie alle der Sorte Leute wie Sie.


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