Der Biosprit E10 sorgt weiter für schlechte Stimmung: Die mittelständische Mineralölwirtschaft fühlt sich von der Politik unfair behandelt. So könnten die Tankstellenbetreiber die E10-Quote nicht erfüllen, die ihnen gesetzlich auferlegt wurde, weil die Nachfrage nach dem Kraftstoff zu gering sei. "Wir haben von der Politik einen Schlag ins Gesicht bekommen", sagte Deinhard Dittert vom Bundesverband Freier Tankstellen am Mittwoch am Rande der Messe "Tankstelle und Mittelstand" in Münster.
Es sei nicht die Aufgabe der Mineralölwirtschaft, Kunden an der Tankstelle über E10 aufzuklären. "Für die Akzeptanz ist die Politik verantwortlich", betonte Klaus Picard vom Mineralölwirtschaftsverband. "Wir können nicht dafür geradestehen, was Politik und Automobilindustrie verbockt haben."
Die Kunden machten immer noch einen großen Bogen um den Kraftstoff. So tankten lediglich 15 bis 18 Prozent der Verbraucher E10. Der Rest lehne den Biokraftstoff ab, "wegen dem hohen Verbrauch und weil die Leute nicht wissen, ob ihr Auto E10 überhaupt verträgt", sagte Picard. (dpa)