Der frühere Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig hat verstärkte Anstrengungen zum Aufbau einer europäischen Batteriezellenfertigung gefordert. Machnig sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein erstes IPCEI - ein wichtiges Projekt im europäischen Interesse - sei ein wichtiger Schritt, um in Europa ein "Ökosystem einer Batteriezellenfertigung" aufzubauen. "Um die EU konkurrenzfähig zu machen, ist das aber bei weitem nicht ausreichend." Der SPD-Politiker arbeitet heute für die Firma Innoenergy, die im Auftrag der EU-Kommission eine europäische Batterieallianz koordiniert.
Notwendig sei eine Konsortialstruktur - also eine breite Allianz -, die in der Lage sei, großkalibrig eine Batteriezellenfertigung aufzubauen. Nur dann sei ein Weltmarktanteil bei Batteriezellen von 30 Prozent in Europa bis 2030 zu erreichen, wie es die EU-Kommission als Ziel definiert habe.
In Europa sind mindestens zwei sogenannte IPCEI geplant, darunter ein Konsortium aus dem Peugeot-Hersteller PSA, dessen deutscher Tochtergesellschaft Opel und der Total-Tochter Saft. Die Bundesregierung hatte Fördermittel von mehr als einer Milliarde Euro zugesagt, Frankreich eine ähnliche Größenordnung.
Europäischer Marktanteil liegt bei drei Prozent
Europa hinkt bei der Fertigung von Batteriezellen für E-Autos vor allem Asien hinterher, es droht eine Abhängigkeit. Bisher werden nach offiziellen Angaben rund 84 Prozent der Batterien weltweit in Asien produziert und nur drei Prozent in Europa.
Eine Batteriezellenfabrik mit rund 2.000 Beschäftigten solle 2022 in Frankreich aufgebaut werden, hatte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire im September gesagt. Eine zweite Fabrik ist in Deutschland geplant. Diese soll ab 2024 entstehen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte ankündigte, das zweite, von Deutschland geführte Unternehmenskonsortium werde bis Jahresende an den Start gehen. (dpa)