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"Klimabetrug": Kritik an Kaufprämie für Plug-in-Hybride

19.10.2020 09:17 Uhr
BMW 330e Plug-in-Hybrid
Die Kritik an Plug-in-Hybriden wird lauter.
© Foto: BMW

Der Bund fördert die Anschaffung von Autos mit E-Antrieb. Dazu gehören auch PHEV, die aber von vielen Nutzern ausschließlich mit dem Verbrenner gefahren werden. Grünen-Politiker Özdemier sprich von "staatlich subventioniertem Klimabetrug".

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An der Kaufprämie für Elektroautos wird Kritik laut, weil davon häufig Fahrzeuge mit Verbrenner- und Elektromotor profitieren. Bei den deutschen Autoherstellern steigt die Nachfrage nach Stadtgeländewagen (SUV) mit beiden Antriebsarten samt extern aufladbarer Batterie (), wie die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" berichtete. Die Anschaffung der Plug-in-Hybride wird seit Juli mit bis zu 6.750 Euro bezuschusst. Die Lieferzeiten für diese Modelle würden immer länger, wie eine Umfrage der Zeitung ergab.

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, sprach von "staatlich subventioniertem Klimabetrug". "Viele fahren fast ausschließlich mit dem fossilen Verbrenner und nutzen die E-Mobilität nur zur Startbeschleunigung an der Ampel", sagte Özdemir zur Begründung. "Das hat verheerende Folgen für die Glaubwürdigkeit der Branche und für den Klimaschutz."

Der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic warnte in diesem Zusammenhang davor, dass die Autoindustrie "politisch kaputtreguliert wird". Auch er monierte die "irre hohen Subventionen" und fordert, zu kontrollieren, wie stark die Batterie im Alltag tatsächlich genutzt wird.

Im September wurden nach der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) 21.188 reine Elektro-Pkw neu zugelassen sowie 20.127 Plug-in-Hybride. (dpa)

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KOMMENTARE


Walter Schiel

19.10.2020 - 17:29 Uhr

Der Boom der SUVs als „heimliche Profiteure der Ökoprämie“ lässt sich leicht erklären, sofern es sich – wie fast immer – um Plug-in Hybride handelt. Plug-ins sind klimatechnisch gesehen vollkommen sinnlos und jedem modernen Diesel weit unterlegen. Sie werden aber überwiegend als Firmenwagen mit privater Nutzung gefahren. Beim normalen Firmenwagen muss jeden Monat 1% des Listenpreises versteuert werden. Das bedeutet: Bei einem Listenpreis von 50.000,- Euro werden 500 Euro auf das Gehalt aufgeschlagen und wie eine Gehaltserhöhung versteuert, unten dann wieder abgezogen. Bei einem Steuersatz von 50 Prozent werden monatlich also runde 250 Euro Dienstwagensteuer fällig. Weil der Plug-in aber subventioniert wird, halbiert sich hier für den Angestellten die monatliche Dienstwagensteuer. Auch die Firma profitiert, nämlich von der Subvention des Kaufpreises. So ist es zu erklären, dass die Plug-ins als reine Verbrenner gefahren werden, weil das Hantieren mit dem Elektroteil zu umständlich ist. Als Verbrenner muss der Plug-In jedoch ca. 200 kg Zusatzgewicht für die ganze Elektro-Ausrüstung herumschleppen. Er braucht deshalb mindestens 1-1,5 Liter mehr Sprit. Das wiederum ist dem Angestellten egal, denn die Tankrechnung geht an die Firma. Diese wiederum kann sich ein politisch gewolltes Öko-Mäntelchen umhängen.


Dietmar Seyerle

20.10.2020 - 13:25 Uhr

Es kommt wie es kommen musste, ahnungslose Politiker entscheiden über Dinge die zunächst eigentlich von Fachleuten geprüft werden sollten. Bei Rennwagen wird der Elektroboost seit Jahren genutzt und wenn ich an eine Kreuzung heranfahre geschieht doch immer und überall dasselbe, sobald die Ampel umschaltet will jeder der Erste sein, mit normalem Verbrenner plus Elektroboost jedesmal ein beeindruckendes Erfolgserlebnis - auf Kosten der Umwelt und vom Steuerzahler zusätzlich subventioniert und begünstigt - und dann noch mit dem schweren SUV den Elektroparkplatz nutzen - Armes Deutschland und wieder hat deine Politik auf ganzer Linie versagt, da freut sich doch der kleine Bürger der von der Anschaffung eines solchen Über-SUV nur träumen kann...


Rudi S.

20.10.2020 - 17:21 Uhr

Herr Özdemir hat vollkommen recht. Hybridfahrzeuge sind keine Elektrofahrzeuge. Der elektrische Zussatzantrieb wird nahezu ausschließlich zur Beschleunigung an Ampeln verwendet. Eine rein elektrische Fahrvariante wird von den Meisten überhaupt nicht genutzt. Somit muss diese sinnlosse Subventionierung von überteurten Listenpreisen sofort eingestellt werden.


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