Auch nach der spektakulären Vorstellung des indischen 1.700-Euro-Autos Tata Nano wollen die deutschen Hersteller offenbar lieber die Finger vom boomenden Markt der Billigst-Autos lassen. Die Qualitätshersteller hätten gewisse Mindestanforderungen an Sicherheit, Qualität und Technologie. VW-Konzernchef Martin Winterkorn sprach am Rande der Automesse in Detroit von einer spezifisch indischen Marktsituation. Zudem bezweifeln viele in der Branche, dass sich ein Auto zu diesem Preis wirklich profitabel bauen lässt. Dennoch basteln einige Hersteller wie zum Beispiel VW mit dem Up und einer Sparvariante des Polo auch an Modellen, die zwar unter 10.000 Euro, aber weit über dem Preisniveau des Tata Nano liegen. Auch bei anderen Branchenriesen wie Ford, General Motors und Honda sieht es ähnlich aus. Im Segment unter 7.000 Dollar ist unter anderem Renault aktiv, der Dacia Logan gilt als Erfolgsmodell - auch in Europa. Zudem treten im Billigsegment unter anderem chinesische Anbieter, Fiat und Toyota an. A propos Dacia: Mit insgesamt neun neuen Modellen will Renault mit seinen Marken Renault und Dacia um über zehn Prozent wachsen, berichtete Jacques Rivoal, Vorstandsvorsitzender der Renault Deutschland AG, im Rahmen der Renault Jahrespressekonferenz am 15. Januar in Düsseldorf. Aus dem Hause Daimler ist zu hören, dass man eine Ausweitung der Modellpalette bei Kleinwagen nicht ausschließe. Angesichts der Zulassungszahlen einzelner Segmente im Jahr 2007 hat sich gezeigt, dass etwa die Minicars und Kleinwagen (der Corsa war laut KBA das meistverkaufte Auto des Jahres 2007) sich zunehmender Beliebtheit erfreuen (vgl. unseren Beitrag). Übrigens: In der kommenden Ausgabe von GW-trends stellen wir eine Marktübersicht der Kompakt- und Mittelklasse vor. (red/dpa)
Tata Nano
