Eine neue Mittelstands-Initiative will beim Aufbau eines deutschlandweiten Schnellladenetzes für Elektrofahrzeuge Tempo machen. Die Partner von ChargInGermany seien mit ihren Leistungen und Erfahrungen "optimal aufgestellt, gemeinsam einen schnelleren und flächendeckenden Rollout von Ladeinfrastruktur auch für den Bund zu begleiten", teilte der Zusammenschluss am Montag mit. Der Verbund bestehe aus der BayWa Operation Services GmbH, der Cut Power AG, der Generation E GmbH, der Pfalzwerke Aktiengesellschaft und der TankE GmbH.
Die Bundesregierung hatte im November 2019 in ihrem "Masterplan Ladeinfrastruktur" ein Bündel an Maßnahmen beschrieben, die gemeinsam mit Kommunen und Ländern sowie der Wirtschaft umzusetzen sind. Das aktuelle Schnellladeprojekt des Bundes ("1.000 Ladestandorte") hat das Ziel, den Bedarf für die Mittel- und Langstreckenmobilität an den Fernstraßen zu decken.
Die Mitglieder der Initiative sind nach eigenen Angaben bereits seit Jahren in der Bereitstellung von Ladeinfrastruktur erfolgreich unterwegs. Aktuell steht der Verbund für 1.000 Planstandorte, über 300 eigene Ladepunkte an Restaurant-, Einkaufs- und Baumarktstandorten sowie 840 im Service-Management. Pro Woche kämen im laufenden Rollout mehr als zehn Standorte hinzu.
Alle Wertschöpfungsstufen
"Dank ihres breiten Erfahrungswissens aus umgesetzten Projekten in unterschiedlichsten Branchen können die ChargInGermany-Partner effizient und zielgerichtet Ladeinfrastruktur an Standorten in ganz Deutschland bereitstellen", hieß es. Die beteiligten Unternehmen würden alle für den kostengünstigen Aufbau und verlässlichen Betrieb relevanten Wertschöpfungsstufen der Elektromobilität abdecken.
Aus Sicht von ChargInGermany könnte bereits eine punktuelle Ergänzung der existierenden Fördermechanismen den Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigen. Dazu gehörten etwa die Übernahme der vollständigen Netzanschlusskosten und eine leichtere Zugänglichkeit von Mitteln für kleine- und mittelständische Unternehmen verbunden mit der Bereitstellung von Bundesflächen. Dadurch seien Standortkosten besser planbar und Auslastungs- und Technologie-Risiken des Markthochlaufs reduziert. Dies würde letztendlich noch vor der weiteren Durchdringung mit E-Fahrzeugen den Betrieb von Ladeinfrastruktur, auch in derzeit noch weniger attraktiven Regionen, wirtschaftlich ermöglichen. Gleichzeitig würden die Vorschläge die Gefahr der Bildung von lokalen und überregionalen Monopolen mindern. (rp)