Ein komplett autonom fahrender Shuttle-Bus in Las Vegas ist unmittelbar nach Betriebsstart von einem Lastwagen angefahren worden. Das Roboterfahrzeug habe zwar mit seinen Sensoren den nahenden Laster erkannt und angehalten, erklärten Behörden am späten Mittwoch. Der Fahrer am Steuer des Lastwagens sei aber weitergefahren und habe die Vorderseite des Busses berührt. Die Polizei gab dem Lkw-Fahrer die Schuld an dem Unfall.
Der Zeitung "Las Vegas Review Journal" zufolge parkte der Sattelschlepper im Rückwärtsgang in eine Lieferanten-Einfahrt ein und querte dabei die Straße. Er sei mit einem eingeschlagenen Vorderrad gegen den stehenden Bus gefahren. "Wenn der Lastwagen die gleiche Sensor-Technik wie der Shuttle gehabt hätte, wäre der Zwischenfall verhindert worden", betonte die Stadt.
Hätte ein Mensch am Steuer das verhindern können?
Die Unfall-Situation wirft zugleich die Frage auf, ob ein Mensch am Steuer des Busses eventuell noch den Rückwärtsgang eingelegt oder gehupt hätte, womit womöglich die Kollision noch vermieden worden wäre.
Der kleine Roboter-Bus des Herstellers Navya bietet bis zu acht Passagieren Platz und ist ganz ohne Fahrer zwischen drei Haltestellen in der Innenstadt von Las Vegas unterwegs. Die Strecke ist rund einen Kilometer lang, die Fahrten sind kostenlos. Das Fahrzeug erfasst seine Umgebung mit Hilfe eines Laserradars und Kameras und kann zum Beispiel Fußgänger erkennen und mit vernetzten Ampeln kommunizieren.
Für den Rest des Mittwochs wurde der Betrieb ausgesetzt. Das zunächst für zwölf Monate angesetzte Projekt werde aber fortgeführt, betonte die Stadt. (dpa)
KME