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Autokaufprämie gegen Corona-Flaute: Fabrikatshandel dringt auf schnelle Entscheidung

20.05.2020 15:52 Uhr
Autokaufprämie gegen Corona-Flaute: Fabrikatshandel dringt auf schnelle Entscheidung
Kaufprämien sollen der Autobranche helfen, die Schäden durch die Coronakrise abzufedern.
© Foto: blende11.photo/stock.adobe.com

Die Verbraucher warten derzeit ab, ob eine Autokaufprämie kommt. Die Hängepartie bedroht die Existenz vieler Markenhändler. Sie sitzen derzeit auf NW-Beständen von fast 15 Milliarden Euro.

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Das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) hat seine Forderung nach staatlicher Hilfe in der Corona-Krise bekräftigt. "Wir brauchen eine schnelle Entscheidung der Politik für eine Kaufprämie, die auf jeden Fall Neufahrzeuge und junge Gebrauchte mit umweltfreundlichen Verbrennungsmotoren der aktuellsten Schadstoffnormen einbeziehen muss", erklärte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn am Mittwoch in Bonn. "Die momentane Hängepartie verschlechtert zusehends die Lage im Handel. Und auch die Verbraucher wollen jetzt Klarheit."

Peckruhn verwies auf die weiterhin existenziell bedrohliche Lage im Autohandel. Laut einer Hochrechnung des Zentralverbands sitzen die Händler in Deutschland allein auf nicht zugelassenen Neufahrzeugbeständen im Wert von rund 14,8 Milliarden Euro. Am Montag hatten sich nach AUTOHAUS-Informationen alle Fabrikatsverbände und der ZDK in einer Videokonferenz auf eine gemeinsame Linie verständigt.

Die Hoffnungen der Kfz-Branche ruhen auf der kommenden Sitzungswoche des Bundestages ab dem 25. Mai. Sie biete der von der Regierung beauftragten Arbeitsgruppe ein "optimales Zeitfenster", die Entscheidungsvorlage für das dringend benötigte Konjunkturprogramm zu finalisieren, so Peckruhn. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte angekündigt, dass bis Anfang Juni über eine Kaufprämie entschieden werden soll (wir berichteten).

Peckruhn ist Skoda-Händler und Sprecher des Fabrikatshandels im ZDK. Der Unternehmer aus Sangerhausen betonte erneut die hohe Bedeutung des Autohandels für die gesamte Prozesskette der Automobilwirtschaft mit ihren rund 1,3 Millionen Beschäftigten: "Wenn die Fahrzeuge beim Handel nicht abfließen, kann auch die Fertigung der Neufahrzeuge nicht wieder richtig in Gang kommen." Das hätte einen negativen Einfluss auf die deutsche Schlüsselindustrie und würde den dringend benötigten Neustart der Gesamtwirtschaft massiv behindern. (AH) 

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KOMMENTARE


Theodor Fontane

20.05.2020 - 16:25 Uhr

Klar fordert der Handel eine schnelle Lösung, das ist verständlich! Wie eine Förderung aussehen könnte, wird aber nicht gesagt! Das ist schwach!


Dirk

20.05.2020 - 16:47 Uhr

So ein Schwachsinn. Die umsatz- u. gewinnstärksten Unternehmen bescheißen Jahre lang die Kunden, zahlen hohe Dividenden u. jammern auf höchstem Niveau und wollen nun ihre zuviel produzierten Diesel SUV-Blechschrott auch noch vom Staat finanziert bekommen, wo die Leute eh wegen Corona weniger Geld und erst recht kein Geld f. ein neues Auto haben! Never Abwrackprämie. Wenn das Merkel macht, muss ich auswandern ... ich fahre schon 4 Jahre vollelektrisch.


patrick

20.05.2020 - 17:39 Uhr

Ein klares Ja oder Nein zur Prämie würde dem Markt schon gut tun!


Beobachter

20.05.2020 - 17:47 Uhr

Es ist eine lang erprobte, wiederholte und offenbar bewährte Methode, staatliche Gelder (und damit in der steuerlichen Umlage das Geld eines jeden Bürgers) abzuschöpfen und zu verbrennen. Nicht ein Auto wird dadurch mehr verkauft, aber jedes Auto dafür billiger, subventioniert vom wählenden Steuerzahler! Ohne Kaufprämie sind ebenfalls für alle Teilnehmer die Marktvoraussetzungen die gleichen. Also, was soll dann diese ganze „Pfandscheinschieberei“? Das Geld, das man spart, wenn es keine Kaufprämie gibt, kann man anderweitig besser und sinnvoller einsetzen!!!


Karl-Heinz Müller

20.05.2020 - 18:50 Uhr

Dass eine schnelle Entscheidung her muss, steht außer Frage. Muss es aber eine Entscheidung für eine staatliche Sonderprämie sein? Ich denke nein. Das Argument, damit die deutsche Autoproduktion zu stimulieren, hinkt. Beim letzten Mal haben insbesondere die ausländischen Hersteller profitiert. Eine derartige Prämie macht daher keinen Sinn und kostet nur Geld. Hätten die drei deutschen Hersteller in den vergangenen, goldenen Jahre etwas auf die hohe Kante gelegt, könnten sie nun ihre Vertriebspartner direkt und ohne nach den Staat zu rufen unterstützen. Gewinne privatisiert und nun die Probleme auf die Allgemeinheit abwälzen. Das kann nicht sein!


s.g.

21.05.2020 - 19:16 Uhr

@Dass einigen noch immer nicht der Unterschied zwischen Handel und Industrieunternehmen (Hersteller) klar wird, zeigt, dass sich zu viele Branchenfremde in die Kommentatorenliste eintragen - schwach. Ob man nun die Prämie befürwortet oder nicht - es geht einzig und allein um den Zeitfaktor. Die Zeit, die hier vergeht, um Fakten zu schaffen, gern auch ohne Staatsprämie.


Ergene

22.05.2020 - 11:54 Uhr

Karl Heinz Müller, Du sprichst mir aus der Seele. Danke für Deinen Kommentar.


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