Der Wälzlagerspezialist Schaeffler profitiert von der hohen Nachfrage aus der Automobilindustrie, und auch das lange Zeit schwächelnde Industriegeschäft zieht an. Insgesamt konnten die Franken ihren Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres um rund sieben Prozent auf neun Milliarden Euro steigern, wie das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Der Konzerngewinn hingegen sank um 84 Millionen auf 936 Millionen Euro. Zugleich ist der Zulieferer nach der beinahe gescheiterten Übernahme von Continental noch immer massiv verschuldet.
Wesentlicher Treiber in den ersten drei Quartalen war erneut das für Schaeffler wichtige Automotive-Geschäft. "Währungsbereinigt lag das Wachstum bei 10,5 Prozent und damit erneut deutlich über dem Wachstum der weltweiten Fahrzeugproduktion", erläuterte der Konzern mit weltweit 81.700 Mitarbeitern. Der starke Euro wirkt sich noch immer ungünstig für Schaeffler aus, auch wenn sich der Einfluss abmildert. Unbereinigt hätte das Umsatzplus dennoch fast zwei Prozentpunkte mehr betragen.
Erfreulich entwickelte sich die Industriesparte. Der Bereich hatte erst zum Halbjahr erstmals wieder zum Wachstum in Euro beigetragen. Wegen des Anstieges des Gesamtumsatzes und der Reduzierung von Kosten für Verwaltung, Vertrieb und Forschung verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) um gut 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.
Hohe Kosten für die Refinanzierung und zugleich geringere Einnahmen aus der reduzierten Beteiligung an Continental drückten hingegen den Gewinn des Konzerns. Schaeffler hatte den Konkurrenten mitten in der Finanzkrise übernommen und war dadurch in eine gefährliche Schieflage geraten. Noch immer sind die Franken mit 5,8 Milliarden Euro verschuldet. (dpa)