Die US-Verkehrsaufsicht erhöht den Druck auf den japanischen Auto-Zulieferer Takata, dessen defekte Airbags immer größere Probleme verursachen. Die Behörde NHTSA forderte die Firma und alle betroffenen Autobauer in einer Mitteilung vom Dienstag (Ortszeit) zu einem landesweiten Rückruf aller Wagen auf, in denen Takata-Airbags auf der Fahrerseite verbaut wurden. Wie viele Fahrzeuge davon betroffen wären, ließ die Behörde offen.
Bisherige Rückrufe liefen nur in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit, die als ein möglicher Auslöser für den Defekt gilt. Insgesamt wurden fast acht Millionen Autos in die Werkstätten beordert, weil die Airbags beim Entfalten wie eine Splitterbombe platzen können. US-Anwälte gehen von vier Todesopfern und etwa 150 Verletzungen aus. Die NHTSA hatte bereits im Oktober in ungewöhnlich deutlicher Form vor den Takata-Airbags gewarnt.
Einen landesweiten Rückruf hatten Takata-Manager vergangene Woche bei einem Analystentreffen als größtes Risiko für das Unternehmen bezeichnet. Nach Expertenschätzungen könnte er 20 Millionen Wagen betreffen und 100 Milliarden Yen (678 Mio Euro) kosten, wenn Fahrer- und Beifahrerairbags repariert werden müssten. Takata-Aktien verloren nach der NHTSA-Ankündigung über sieben Prozent. Die Papiere stürzten dieses Jahr bereits um 64 Prozent ab und schlossen auf dem tiefsten Stand seit April 2009.
Ein Takata-Sprecher bezeichnete einen möglichen US-weiten Rückruf als Lebensgefahr für Autofahrer, weil dann Ersatzteile teilweise nicht mehr dort eingesetzt würden, wo sie am dringendsten gebraucht würden. Der Konzern hatte schon im September eingeräumt, bis Februar nur ein Drittel aller 4,3 Millionen benötigten Ersatz-Airbags herstellen zu können. (sp-x)
Mehr dazu heute bei den Kollegen von asp online: http://www.autoservicepraxis.de/us-aufsicht-verlangt-landesweiten-rueckruf-1564296.html