Der nach der Conti-Übernahme schwer angeschlagene Autozulieferer Schaeffler schickt rund 20.000 Mitarbeiter in die Kurzarbeit. Grund seien die deutlichen Auftragsrückgange aus der Automobilindustrie, sagte Unternehmenssprecher Detlef Sieverdingbeck am Dienstag in Herzogenaurach. Auch im Industriegeschäft sei zunehmend ein "Knick" spürbar. Fast alle Standorte in Deutschland seien betroffen. Die Beschäftigten wurden am Dienstag in Betriebsversammlungen über die Maßnahmen informiert. Der Schaeffler-Konzern hat in Deutschland rund 25 Standorte mit etwa 31.000 Mitarbeitern. Die Kurzarbeit sei für ein halbes Jahr beantragt worden, sagte Sieverdingbeck. Ihr Umfang betrage im Durchschnitt rund 20 Prozent, das entspricht einem Arbeitstag pro Woche. Allein am Unternehmenssitz in Herzogenaurach werden gut 6.600 Beschäftigte in Kurzarbeit gehen, in den FAG-Werken in Schweinfurt und dem nahe gelegenen Eltmann etwa 5.000. Mit der Umsetzung soll in den nächsten Tagen begonnen werden. An einigen Standorten wird allerdings schon seit Monatsbeginn kurzgearbeitet. Die Umsetzung sei von Standort zu Standort und von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich und hänge von der Auslastung ab. So ist nach Unternehmensangaben für die rund 5.000 Mitarbeiter in Schweinfurt und Eltmann eine Schließungswoche über Fasching geplant. Neben drei Tagen Kurzarbeit sollen auch Urlaubs- und Zeitkonten genutzt werden. Fast alle Standorte betroffen Nur wenige Standorte wie etwa Wuppertal, wo für die Windkraftbranche gefertigt wird, seien nicht betroffen, sagte der Sprecher. Im Automotive-Geschäft dagegen liege der Auftragsrückgang bei 20 bis 25 Prozent. "Als einer der letzten Autozulieferer reagieren wir mit Kurzarbeit", sagte Sieverdingbeck. Geschäftsleitung und Betriebsrat seien sich einig, dass es keine Alternative dazu gebe.
Zulieferer: Kurzarbeit für 20.000 Schaeffler-Mitarbeiter

Der angeschlagene Zulieferer reagiert mit Kurzarbeit für 20.000 Beschäftigte auf deutliche Auftragsrückgänge. Fast alle Standorte in Deutschland sind betroffen. Immer mehr Politiker befürworten ein staatliches Eingreifen.