Die deutschen Automobilzulieferer Brose und Schaeffler setzen an ihren Standorten in China verstärkt auf E-Mobilität. Die Coburger Brose-Gruppe geht davon aus, dass die Volksrepublik der Leitmarkt für Elektromobilität wird, wie Geschäftsführer Jürgen Otto am Donnerstag in München sagte.
Dementsprechend richtet das Familienunternehmen mit seinen 25.000 Mitarbeitern die Strategie auf China aus. "Wir entwickeln deshalb eigene Konzepte für die chinesischen Autobauer, um bei ihnen die gleiche führende Position zu erreichen wie bei anderen Kunden", sagte Otto. Bundesregierung und bayerische Staatsregierung wollen dagegen Deutschland zum Leitmarkt für E-Fahrzeuge machen.
Bis 2025 soll sich der Anteil des Geschäfts mit lokalen Herstellern am China-Umsatz der Gruppe vervierfachen. Brose betreibt dort zwölf Standorte mit 4.000 Mitarbeitern und 1,2 Milliarden Euro Umsatz. Das entspricht knapp einem Fünftel des Gesamtumsatzes von 6,1 Milliarden Euro. Der Zulieferer will schnell weiter expandieren und setzt sich das Ziel, den Umsatz innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 8 Milliarden Euro zu erhöhen.
Auch Schaeffler stärkt die Position in China: Der MDax-Konzern will dort ein zweites Zentrum für Elektroantriebe aufbauen. China ist der größte Automarkt der Welt und gilt als Schrittmacher bei der Elektromobilität. Schaeffler weist zwar unter Autozulieferern eine vergleichsweise hohe Rendite auf, ist aber nach Angaben von Analysten noch sehr abhängig vom Verbrennungsmotor.
Schaeffler will darüber hinaus die Entwicklung von Teilen für Elektroautos künftig in einem eigenen Unternehmensbereich vorantreiben. In diesem sollen von Anfang 2018 an unter dem Dach der Autosparte des Konzerns Komponenten für Hybrid- und reine Elektroantriebe entwickelt und gefertigt werden, wie das Unternehmen auf einer Investorenveranstaltung mitteilte. (dpa)