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Zukunft der Verbrenner: Trump als Stabilisator

07.12.2016 09:01 Uhr
ZF-Friedrichshafen-Chef Stefan Sommer rechnet dank Trump mit Stabilität in den USA.
© Foto: picture alliance / dpa

Die Diskussion um Verbrennungsmotoren hat die Hersteller und Zulieferer aufgerüttelt. Sie treibt die Sorge um, was der Umstieg auf E-Motoren bedeuten wird. ZF-Chef Sommer schätzt dabei ausgerechnet die USA als besonders verlässlich ein.

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Die Wahl Donalds Trumps zum US-Präsidenten könnte nach Einschätzung von ZF Friedrichshafen durchaus positive Impulse für die Autobranche geben. "Unter Trump ist anzunehmen, dass die USA zunächst mal aus der Automobilsicht ein relativ konservativer Markt bleiben", sagte der Chef des Zulieferers, Stefan Sommer, mit Blick auf einen möglichen weltweiten Schwenk zur E-Mobilität am Dienstagabend in Stuttgart vor Journalisten.

"Europa ist für uns die größte Unsicherheit im Bereich der Emissionsgesetzgebung", meinte Sommer. Denn unklar sei, ob die Regulierung auf europäischer Ebene stattfinde oder in die großen Stadtzentren delegiert werde. Wenn Paris mit seinem Diesel-Verbot ernst mache, werde das den Dieselverkauf in ganz Frankreich bremsen.

"Kein Franzose kauft ein Auto, mit dem er nicht nach Paris fahren kann." Trotzdem würden die Verbraucher den endgültigen Schwenk zur Elektromobilität nicht auslösen. "Das sind regulatorische Eingriffe", so Sommer. Entsprechend sei China mit der klaren Position der Regierung hin zu Elektromobilität deutlich verlässlicher: Das Land könne man "viel besser einschätzen".

Ein plötzlicher Schwenk zur Elektromobilität hätte für den mit Getrieben groß gewordenen Zulieferer dramatische Auswirkungen. Denn Elektroautos brauchen kein Getriebe - damit würden Kernprodukte von ZF ersetzt. Würde der Schalter vom Verbrennungsmotor auf Elektroautos von heute auf morgen umgelegt, fielen nach den Worten Sommers bei ZF und Hunderten Zulieferern weltweit mehr als 100.000 Arbeitsplätze weg. "Das ist eine große Herausforderung", sagte Sommer. "Wir sehen das aber nicht als Bedrohung." Denn der Weg dahin sei noch lang.

Investitionen in konventionelle Getriebe

ZF werde noch weiter in konventionelle Getriebe investieren müssen, da es Verbrennungsmotoren noch mindestens ein bis anderthalb Dekaden geben werde und Effizienzsteigerung in dem Bereich sehr gefragt seien. In den nächsten fünf bis zehn Jahren seien eher positive Impulse für die Beschäftigung zu erwarten. Zuletzt hatte ZF weltweit rund 135.000 Mitarbeiter.

Gleichzeitig sei es für einen Zulieferer schwierig zu steuern, weil es bei den Automobilherstellern keine einheitliche Linie hin zur Elektromobilität gebe. ZF selbst investiere allerdings schon seit mehr als zehn Jahren in Elektroantriebe für Nutzfahrzeuge. "Wir bauen heute schon viele Elektromotoren für Plug-In-Hybride", sagte Sommer.

"Wir sind im Moment in der Serienfertigung damit beschäftigt, auch reine batterieelektrische Antriebe zu machen." ZF will besonders hochwertige Elektromotoren selbst bauen und den Herstellern anbieten. "Wir sehen, dass die Auslegung eines elektrischen Antriebstranges alles andere als einfach ist", so Sommer. (dpa)

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