BMW erhöht in China wegen der Strafzölle Pekings auf US-Autos die Preise - kündigt aber auch den Ausbau seiner Produktion in der Volksrepublik um ein Viertel an. "BMW China wird nicht in der Lage sein, die Zollerhöhungen für importierte Autos aus den USA komplett zu absorbieren", erklärte ein Sprecher des Dax-Konzerns am Montag in München. "Derzeit kalkulieren wir in dem Zusammenhang nötige Preiserhöhungen."
Zugleich vereinbarten BMW und der chinesische Autobauer Brilliance am Montag in Berlin den Ausbau ihres Gemeinschaftsunternehmens in China. In München teilte BMW mit, ab nächstem Jahr seine Produktion in China von 400.000 auf 520.000 Autos jährlich hochzufahren. Zudem soll der ab 2020 in Shenyang gebaute vollelektrische SUV X3 als erster in China gebaute BMW auch in andere Länder exportiert werden.
China hat für USA höhere Zölle angekündigt
BMW baut in seinem größten Werk in Spartanburg in den USA (Bundesstaat South Carolina) Autos der SUV-Modelle X3 bis X6, die auch nach China exportiert werden. China hat als Reaktion auf US-Strafzölle eine Anhebung der Zollsätze für Autos aus den USA auf 40 Prozent angekündigt. Für den Rest der Welt hat Peking die Zölle hingegen zum 1. Juli von 25 auf 15 Prozent gesenkt.
BMW hat im vergangenen Jahr 90.000 SUV-Fahrzeuge der Modelle X3 bis X6 vom US-Werk Spartanburg nach China exportiert. Weil der X3 seit Mai auch in China gebaut wird, würden dieses Jahr deutlich weniger BMW aus den USA nach China exportiert werden, sagte der Sprecher.
Daimler hat auch wegen der chinesischen Zollerhöhung seine Gewinnprognose gesenkt. Mercedes baut im US-Werk Tuscaloosa die SUV-Modelle GLE und GLS auch für China. Volkswagen ist nicht betroffen.
Nur 70.000 Autos hat BMW im vergangenen Jahr aus Europa nach China exportiert, 90.000 aus den USA, 400.000 wurden vor Ort gebaut. Ab 2019 wollen BMW und Brilliance die Produktionskapazität auf 520.000 Autos hochfahren. Brilliance-Chef Yumin Qi sagte, das "schafft Arbeitsplätze und Wohlstand für tausende unserer Mitarbeiter in der Region". Yumin und BMW-Chef Harald Krüger unterschrieben den Vertrag im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang. (dpa)