VW-Aufsichtsrat und Miteigentümer Wolfgang Porsche hat im Zusammenhang mit dem Diesel-Betrug bei Volkswagen einen "schweren Fehler" des Konzerns eingeräumt. "Aber die Sache wird aufgearbeitet, und die Probleme werden Stück für Stück in Ordnung gebracht", sagte Porsche dem Magazin "Stern" (Donnerstag).
Sicher seien viele Kunden wegen der Affäre enttäuscht, aber trotzdem entschieden sich offenbar sogar mehr Menschen als früher für einen VW. "Sonst hätten wir nicht so hervorragende Konzernzahlen vermelden können", sagte Porsche, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der VW-Dachgesellschaft Porsche SE und damit einflussreichster Vertreter der Eigentümerfamilien ist. Die Familien Porsche und Piëch halten über die Dachgesellschaft gut 52 Prozent der VW-Anteile.
Was die Luftqualität in den Städten angehe, werde VW eng mit den politisch Verantwortlichen zusammenarbeiten. "Es nützt niemandem, wenn wir aktiv darauf hinarbeiten, eine unserer Schlüsselindustrien zu gefährden, von der in der Bundesrepublik jeder siebte Arbeitsplatz abhängt." Hardware-Nachrüstungen für Dieselautos lehnt er ab.
"Gewaltenteilung" zwischen Management und Betriebsrat
Der Kulturwandel und die moralische Erneuerung bei VW gingen voran, aber abgeschlossen sei der Prozess nicht. "Vor allem wird das Dieselthema den Volkswagen-Konzern noch viele Jahre beschäftigen", sagte Porsche, der sich bei der Hauptversammlung an diesem Donnerstag noch einmal zur Wahl stellt. Er forderte eine "Gewaltenteilung" zwischen Management und Betriebsrat. Der Vorstand führe das Unternehmen und trage am Ende die Verantwortung dafür. (dpa)
VKL