In diesem Jahr werden weltweit erstmals mehr als 80 Millionen Neuwagen verkauft: Mit 81,6 Millionen Fahrzeugen wächst der Pkw-Weltmarkt nach Prognosen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) 2016 um vier Prozent. Für das kommende Jahr sind die Aussichten positiv, doch es gibt auch Risikofaktoren.
Die drei größten Pkw-Märkte haben sich im Jahresverlauf unterschiedlich entwickelt: Die Nachfrage in Westeuropa soll im Gesamtjahr um fünf Prozent auf 13,9 Millionen Einheiten steigen. Dabei liegt Deutschland beim Wachstum auf dem gleichen Niveau (plus fünf Prozent), knapp 3,4 Millionen Neuzulassungen sind der höchste Stand seit Beginn des Jahrzehnts.
Der US-Markt hingegen ist mit einem Minus von zwei Prozent leicht rückläufig, aber mit 17,1 Millionen Neuwagen auf einem sehr hohen Niveau. Als überraschend stuft der VDA die äußerst positive Entwicklung auf dem chinesischen Markt ein: Hier erwarten die Statistiker ein Plus von 15 Prozent, auf 23,1 Millionen verkaufte Neuwagen 2016. Unter anderem sei das auf Steuererleichterungen zurückzuführen, die nach bisherigen Vorgaben Ende des Jahres wegfallen sollen.
Für 2017 prognostiziert der Verband eine flacher verlaufende Wachstumskurve, so soll der Pkw-Weltmarkt um zwei Prozent auf 83,6 Millionen Einheiten steigen. Dabei geht man davon aus, dass bei den beiden "Sorgenkinder" Brasilien und Russland die Talfahrt nun ein Ende findet und sich der russische Markt positiv entwickelt (plus fünf Prozent auf 1,5 Millionen Neuwagen) und der brasilianische sich auf dem niedrigen Vorjahresniveau einpendelt. Während die Prognosen für Westeuropa (13,9 Millionen) und die USA (17,1 Millionen) eine stabile Entwicklung voraussagen, wird für den chinesischen Markt ein Plus von fünf Prozent (24,2 Millionen) erwartet.
Die Prognosen berücksichtigen bereits erste Auswirkungen des Brexit-Votums. Der Verband rechnet für 2017 mit einem Rückgang der Neuzulassungen in Großbritannien um acht Prozent. Auch die Frage der Freihandelsabkommen mit den USA gibt dem Verband Anlass zur Sorge. (sp-x)