Die Aufarbeitung des Diesel-Skandals bei Volkswagen und der angestrebte Wandel der Unternehmenskultur wird nach Einschätzung von VW-Rechtsvorstand Hiltrud Werner noch lange Zeit in Anspruch nehmen. "Persönlich denke ich da eher in Zeiträumen von sechs bis acht Jahren", sagte die im Konzern für den Bereich "Integrität und Recht" zuständige Managerin der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).
Werner verglich die Situation des Konzerns mit der eines Patienten: "Ich sehe uns als Volkswagen, was den Dieselskandal betrifft, nach einem Herzinfarkt immer noch in einer kritischen Lage", sagte sie dem Blatt. "Wir bei VW sind nach wie vor auf der Intensivstation". Es sei eine große Herausforderung, mit der juristischen Aufarbeitung des Skandals zurechtkommen und parallel das Geschäft vorantreiben.
Zu den hohen Wahlergebnissen der AfD in Ostdeutschland sagte Werner der Zeitung: "Leider machen Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit nicht automatisch am Werkstor halt. Wir sind darauf angewiesen, dass auch ein ausländischer Spezialist gerne in unseren sächsischen Standort nach Zwickau – unser Leitwerk für E-Mobilität – geht", betonte die Managerin, die selbst aus Thüringen stammt. Ein Portugiese oder ein in den USA aufgewachsener Chinese sollten sich in Zwickau genauso wie in ihrer Heimat wohlfühlen können. (dpa)