Die Umstellung auf E-Mobilität ist bei VW in aller Munde. Die neue Technologie bietet Chancen, verlangt aber auch nach Anpassungen. Nun wurde bekannt, dass die VW-Sparte Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover bis 2028 jährlich 300 bis 400 Stellen über Altersteilzeit abbauen will. Hannover sei nicht der günstigste Standort - 300 bis 400 Abgänge pro Jahr seien daher das "Ziel, das wir erreichen sollten", sagte Markenchef Thomas Sedran. Derzeit beschäftige die Sparte der leichten Nutzfahrzeuge rund 14.000 Menschen, sagte Marken-Personalvorstand Thomas Edig. "Wir sind auf jeden Fall bis 2028 fünfstellig." Zuvor war bekanntgeworden, dass Volkswagen künftig auch an den Standorten Hannover und Emden E-Autos bauen will.
Volkswagen will ab Ende 2019 die Produktion von E-Autos hochfahren - dann rollt das erste rein elektrische Modell der ID-Familie in Zwickau vom Band. In Hannover solle künftig der elektrische Kleinbus ID Buzz neben dem "Bulli" gefertigt werden, sagte Sedran. Laut Konzernbetriebsrat soll ein weiteres großes E-Fahrzeug hinzukommen, insgesamt fließen demnach mehr als 1,5 Milliarden Euro an Investitionen nach Hannover - vor allem in den Einstieg in die Elektromobilität.
"Außerordentlich schwierige" Verhandlungen
Hannovers Betriebsratschefin Bertina Murkovic erklärte, mit den Produktentscheidungen sei der Standort zukunftssicher. Basis sei die bis 2028 verlängerte Beschäftigungssicherung. Außerdem sei ein Transformationsfonds in zweistelliger Millionenhöhe unter anderem für Qualifizierung beschlossen worden. Edig sprach von "außerordentlich schwierigen" Verhandlungen.
Im Juni war bekanntgeworden, dass die VW-Sparte Gespräche mit Ford über eine Kooperation bei Nutzfahrzeugen führt. Das Ziel: Entwicklungs- und Produktionskosten teilen und Kosten sparen. Eine gegenseitige Kapitalbeteiligung mit dem US-Autobauer schloss Volkswagen-Chef Herbert Diess unterdessen aus. Das sei kein Ziel der Gespräche. (dpa)