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VW-Nachrüstung: Wirbel um "Garantie"

12.08.2016 14:47 Uhr
VW-Nachrüstung: Wirbel um "Garantie"
Bei der millionenfachen Umrüstung von Dieselfahrzeugen im Zuge des VW-Abgasskandals gibt es Wirbel um den Begriff "Garantie".
© Foto: Karl-Josef Hildenbrand /dpa

Die Rückrufaktion bei Volkswagen nach dem Abgasskandal ist in vollem Gange. VW verspricht: Die Wagen haben nach der Umrüstung keine Nachteile. Den Begriff "Garantie" verwendet der Autobauer aber nicht.

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Bei der millionenfachen Umrüstung von Dieselfahrzeugen im Zuge des VW-Abgasskandals gibt es Wirbel um den Begriff "Garantie". Volkswagen bekräftigte am Freitag, dass der Umbau der Autos keine negativen Auswirkungen habe. Nach der Umrüstung der Fahrzeuge gebe es bei Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen oder Motorleistung keinerlei Verschlechterung. Der Autobauer stelle den Kunden nach der Umrüstung eine "garantiegleiche" Bescheinigung aus, spreche aber nicht von einer «Garantie», wie es am Freitag in Unternehmenskreisen hieß. Grund seien juristische Feinheiten.

Volkswagen hatte mit einer Software Abgastests manipuliert. Alleine in Deutschland ruft VW rund 2,5 Millionen Wagen zur Umrüstung in die Werkstätten.

Der "Focus" hatte berichtet, Volkswagen gewähre seinen deutschen Kunden jetzt doch eine Garantie für umgerüstete Dieselmodelle. Dies hätten am vergangenen Montag VW-Vertreter im Bundesverkehrsministerium bestätigt. Aus dem Verkehrsministerium wurde bestätigt, dass es dieses Treffen gab.

Zuvor hatte am vergangenen Freitag der "Spiegel" von einem VW-Brief an einen betroffenen Kunden berichtet, der sich wie viele andere garantieren lassen wollte, dass der Umbau der Autos keine negativen Auswirkungen hat. Daraufhin habe VW geschrieben, es sei das Ziel, dass die Maßnahmen keinen nachhaltigen Einfluss auf Verbrauch und Fahrleistung haben. VW lehne eine "Garantie" aber ab.

"VW hat die Garantie übernommen"

"VW hat die Auflagen meiner Untersuchungskommission und des KBA vollumfänglich zu erfüllen. Abweichungen davon werden nicht akzeptiert", erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) seinem Ministerium zufolge. "VW hat die Garantie übernommen, dass bei Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen oder Motorleistung nach der Umrüstung keine Verschlechterungen stattfinden und alle typgenehmigungsrelevanten Fahrzeugwerte unverändert Bestand haben."

Volkswagen selbst verwendet den Begriff "Garantie" aber nicht, wie es in Unternehmenskreisen hieß. Bei dem weiten Begriff "Garantie" sieht Volkswagen die Möglichkeit, dass Kunden zum Beispiel ein halbes Jahr nach der Umrüstung etwa mit einem Motorschaden in eine Werkstatt kommen - und dies auf die neue Software zurückführen könnten, auch wenn der Schaden damit nichts zu tun hat.

Auch im Kundeninteresse sei es wichtig zu vermeiden, dass es bei etwaigen anderen Schäden, die gar nichts mit dem Abgasskandal zu tun haben, zu einer Verunsicherung hinsichtlich möglicher Gewährleistungsregelungen kommt, wie es hieß. Deswegen verwende VW den Begriff "Garantie" nicht. (dpa)

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KOMMENTARE


Autofahrer

12.08.2016 - 18:03 Uhr

Die VW Unternehmenskommunikation macht aber auch alles falsch. Anstatt vollumfänglich und in der Aussenwirkung vollumfänglich zu den Umrüstlösungen zu stehen verstrickt man sich schon wieder in juristischem Kleinklein. Wie soll man denn damit als VW Kunde das Vertrauen wie zurück gewinnen.....? Liebe VWler, steht doch endlich mal zu hundert Prozenz zu dem Mist den ihr gebaut habt und versucht Euch endlich mal in Eure Kunden hinein zu versetzen!!!!


Michael Kühn

15.08.2016 - 11:40 Uhr

Das Meiste hat "Autofahrer" beschrieben, und ich gelange allgemein zum Gesamteindruck: VW traut seinen eigenen Technologien nicht und verstrickt sich immer öfter in "Ausreden". - VW täte gut daran, zu Allererst das Vertrauen ihrer Kunden zurück zu gewinnen/aufrecht zu erhalten ! Grüßle an den "Angsthasen-Verein", der für seine Verfehlungen nicht gerade stehen will, MK


KHS

15.08.2016 - 12:15 Uhr

Als BesitzerIn /FahrerIn eines Automobils aus dem VW-Konzern würde ich mir vom Werk schriftlich geben lassen, dass die Garantie in vollem Umfang und rechts-konform weiter besteht. Was ist mit evtl. Kulanz danach?Noch ist auch ungewiss für die Kunden, ob die 'technischen Umrüstungen' wirklichtaugen. Welche anderen Nachteile entstehen?Nach dem Hick-Hack bisher und der Kunden-Ungleichbehandlung (vgl. zu U.S.A)muss man ja sehr skeptisch sein.


Sonja S.

16.08.2016 - 13:13 Uhr

Eigentlich verständlich. Wenn man bedenkt, dass hier auch sehr alte Fahrzeuge in die Werkstatt kommen würde ich auch keine globale Garantie für den Motor übernehmen. Wenn man hingegen die Umrüstung garantiert finde ich das nur fair. Allerdings sollte VW wirklich an seinem Wording bzw. an der Kommunikation dazu arbeiten. Ansonsten: Jeder der in einem KFZ Betrieb arbeitet weis, dass dort regelmäßig Updates für die Motorsteuerung der Fahrzeuge aufgespielt werden. Hier wird interessanerweise wenig Brumborium um eine "Garantie" gemacht.


Aschmu

16.08.2016 - 15:14 Uhr

@ Sonja - volle Zustimmung - jeder der in einem Kfz Betrieb arbeitet kennt die "Klientel Kunde" die behauptet... " seit der Inspektion vor einem halben Jahr" ... oder "war bevor Sie die Räder gewechselt haben nicht" . Nun ein nennen wir es mal großes Update. Da hat der eine oder andere eben Pech - unabhängig des Updates - und der Motor geht hoch, oder noch besser - der Turbolader oder das Zweimassenschwungrad ( kennen wir doch alle, nee ? ) . Warum auch immer. Ich bin mir sicher, JEDER kommt zum freundlichen VW Service und behauptet: "Seit dem Update......"Das der Wagen bereits vielleicht 120000 km auf der Uhr hat spielt keine Rolle. ..." ich hab immer frühzeitig geschaltet, nie Vollgas gefahren..usw". Warum sollte man da einen neuen Motor, Lader einbauen? Kostenlos noch dazu? Das Update ist vom KBA abgenommen, und gut ist. Und nein - ich arbeite nicht bei VW oder im VW Service. ( bin bei Ford )


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