Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Quartal weniger Autos ausgeliefert als vor einem Jahr. In den Monaten April bis Juni lieferte die Gruppe weltweit 2.243.700 Fahrzeuge aller Marken aus, 3,8 Prozent weniger im gleichen Monat des Vorjahres, wie die Wolfsburger am Mittwoch mitteilten.
Bei Audi brach der Absatz zwischen April und Ende Juni um 11,3 Prozent auf 436.000 Fahrzeuge ein. Die Kernmarke Volkswagen schlug 1,14 Millionen Autos los, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Skoda (228.100 Einheiten / plus 2,5 Prozent) und Seat/Cupra (158.900 Stück / plus 16,6 Prozent) legten dagegen zu. Vor allem im weltgrößten Markt China schwächelt das Geschäft. Dort wurden in den vergangenen drei Monaten 19,3 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert.
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"Wie angekündigt, haben wir im sehr intensiven Wettbewerbsumfeld in China bewusst nachhaltiger Wertschöpfung den Vorrang vor höheren Volumen gegeben, um unsere langfristigen strategischen Ziele zu erreichen", sagte Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann, die auch im Gesamtkonzern für das Ressort zuständig ist.
Westeuropa und Nordamerika im Plus
In Westeuropa zogen die Verkäufe dagegen um 5,1 Prozent an, in Nordamerika um 10,8 Prozent. Das konnte den Einbruch in China aber nicht ausgleichen. Für den Rest des Jahres zeigte sich Wortmann dennoch optimistisch: "Für das Gesamtjahr 2024 rechnen wir aufgrund des An- und Hochlaufs zahlreicher wichtiger Modelle im zweiten Halbjahr weiter mit einem leichten Anstieg der weltweiten Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr."
Einen Dämpfer gab es beim Absatz von Elektroautos. Im ersten Halbjahr lieferte der Konzern weltweit 317.200 E-Modelle aus, 4.400 weniger als im selben Zeitraum 2023. Schuld war vor allem die schwache Nachfrage in Europa und den USA, wo jeweils 15 Prozent weniger E-Autos ausgeliefert wurden. Der Auftragsbestand bei E-Autos sei in Westeuropa leicht gestiegen auf rund 170.000.
Ergebnisprognose gesenkt
Der Konzern hatte erst am Vorabend seine Prognose fürs Gesamtjahr wegen milliardenschwerer Belastungen unter anderem bei Audi nach unten korrigiert. Statt 7,0 bis 7,5 Prozent vom Umsatz dürften nun nur noch 6,5 bis 7,0 Prozent vom Umsatz als operatives Ergebnis hängenbleiben. Das Unternehmen träfen Belastungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro, darunter auch Rückstellungen für den Personalabbau bei der Kernmarke VW Pkw in Höhe von 0,9 Milliarden Euro.
Mittlerweile erwägt Audi wegen der schwachen Nachfrage nach dem E-Modell Q8 e-tron, die Produktion des Modells in Brüssel vorzeitig einzustellen. Der Standort soll umstrukturieren werden. An dessen Ende kann auch die Schließung des Werks stehen, wenn keine Alternativen gefunden werden. Im ersten Halbjahr wurden von 17.900 Q8 e-tron ausgeliefert.