Nach einer arbeitsrechtlichen Klage gegen Volkswagen in Mexiko hat sich die US-Regierung eingeschaltet. Mexiko wurde im Rahmen des nordamerikanischen Handelsabkommens aufgefordert, die mutmaßliche Missachtung von Arbeitnehmerrechten im Werk von Puebla zu untersuchen, wie die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Ex-Mitarbeiter von Volkswagen in Mexiko behaupten, wegen ihrer Gewerkschaftsarbeit entlassen worden zu sein.
Die Vereinigten Staaten seien entschlossen, dafür zu sorgen, dass sich Arbeitnehmer gewerkschaftlich betätigen können, ohne Repressalien befürchten zu müssen, sagte Tai. Nach Ansicht der US-Regierung liegen ausreichende und glaubwürdige Beweise für eine Verweigerung von Rechten im VW-Werk von Puebla vor.
Volkswagen bestätigte auf Anfrage eine Untersuchung der US-Handelsbeauftragten zum Werk Puebla. "Da es sich um eine laufende Untersuchung handelt, können wir uns nicht zu den Einzelheiten des Falles äußern", sagte eine Sprecherin von Volkswagen de México. "Wir kooperieren voll und ganz mit den US-amerikanischen und mexikanischen Regierungsbehörden, die die Vorwürfe untersuchen." Volkswagen respektiere das Recht seiner Mitarbeiter auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen, fügte sie hinzu.
Mit der aktualisierten Version des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Mexiko und Kanada von 2020 wurde auch ein Schnellreaktionsmechanismus zur Stärkung der Arbeitnehmerrechte eingerichtet. Bei nachgewiesenen Verstößen gegen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen drohen Unternehmen Strafen. Mexiko ist der wichtigste Handelspartner der USA. In Mexiko produzierte Autos und andere Waren werden weitgehend zollfrei in die USA exportiert.