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VW-Haustarif: Mehr Geld und Corona-Prämie für Mitarbeiter

13.04.2021 08:27 Uhr | Lesezeit: 4 min
VW-Haustarif: Mehr Geld und Corona-Prämie für Mitarbeiter
Die IG-Metall und das VW-Management haben sich auf einen Haustarifvertrag geeinigt. 
© Foto: picture alliance/Sina Schuldt/dpa

Ein monatliches Entgeltplus von 2,3 Prozent, eine rückwirkende Corona-Unterstützung und die Möglichkeit, Geld in freie Tage umzuwandeln: Der neue VW-Haustarifvertrag bringt den Beschäftigten viele Vorteile. Am Ende stört die Arbeitnehmerseite nur noch eines.

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Der Autobauer Volkswagen hat sich mit der IG Metall auf einen neuen Haustarifvertrag für rund 120.000 Beschäftigte in den sechs westdeutschen Werken geeinigt. Der Abschluss sieht ein Entgeltplus von 2,3 Prozent ab Januar 2022 vor, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Zudem zahle das Unternehmen im Juni 2021 eine einmalige Corona-Beihilfe von 1.000 Euro - rückwirkend für die Zeit seit Beginn der Krise im März 2020. Bei den Auszubildenden beträgt die Corona-Beihilfe 600 Euro.

Im September erhalten die Mitarbeiter darüber hinaus einmalig 150 Euro zur Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge. Eine Leistungskomponente, die bisher zwischen 100 und 150 Euro variierte, wird im Mai in eine einheitliche Zulage von 150 Euro im Monat umgewandelt, was für 75 Prozent der Beschäftigten ein weiteres Plus bedeute, wie IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sagte.

Außerdem wurde in der fünften Verhandlungsrunde vereinbart, die 1.400 jährlichen Ausbildungsplätze bis 2025 fortzuschreiben. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 23 Monate bis November 2022 betragen.

"Letztendlich waren und sind es die Beschäftigten bei Volkswagen, die in der Krise dafür sorgen, dass Volkswagen verhältnismäßig gut durch diese Situation kommt", sagte Gröger. Er bezeichnete den Abschluss als "starkes Ergebnis in schwierigen Zeiten".

Mehr selbstbestimmte Zeit möglich

Eine "Herzensangelegenheit" sei es gewesen, auch mehr selbstbestimmte Zeit zu ermöglichen, sagte Gröger: Das sei gelungen, weil jeder Beschäftigte künftig die Hälfte einer jährlichen Einmalzahlung in drei freie Tage umwandeln könne. Bisher konnten nur Eltern kleiner Kinder, Angehörige von Pflegebedürftigen und Schichtarbeiter die komplette Einmalzahlung in sechs freie Tage umwandeln. Diese Möglichkeit steht ihnen auch weiterhin zu.

VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel erklärte: "Wir haben einen Tarifabschluss mit Augenmaß und Vernunft erzielt, der dem besonders herausfordernden Umfeld seit dem Beginn der Pandemie gerecht wird." Die Corona-Beihilfe bezeichnete er als Wertschätzung für das Engagement der Mitarbeiter unter Pandemiebedingungen.

Mit Blick auf die Option, Geld in freie Tage umwandeln zu können, sagte Meiswinkel, dieser Wunsch werde in der Belegschaft immer größer. Er rechne damit, dass "ein Großteil" der Beschäftigten sich für mehr Freizeit entscheiden werde. Eine Obergrenze, wie viele Mitarbeiter von der Option Gebrauch machen können, gebe es nicht.

Druck war gewachsen

Der Druck, einen Abschluss zu erreichen, war zuletzt gewachsen, nachdem es für die Metall- und Elektroindustrie im VW-Stammland Niedersachsen am Freitag bereits eine Tarifeinigung gegeben hatte. Sowohl in der Fläche als auch an mehreren VW-Standorten hatte es während der Tarifverhandlungen Warnstreiks gegeben.

Die fünfte Verhandlungsrunde zog sich dann von Montagmittag an über rund 14 Stunden bis tief in die Nacht zum Dienstag. Erst gegen 3.30 Uhr stand die Einigung fest. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh kritisierte, dass die Verhandlungen insgesamt sehr lange gedauert hätten. "Das hätte man auch früher haben können. Da wäre das eine oder andere Auto dann auch mehr gebaut worden", sagte er. Meiswinkel entgegnete darauf angesprochen, am Ende zähle das Ergebnis.

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