Volkswagen stellt die personellen Weichen für seinen Sturmlauf an die Weltspitze. Vor dem Hintergrund der "Wachstumsstrategie 2018" erweitert der Wolfsburger Konzern seinen Vorstand um das neue Ressort "Konzern Nutzfahrzeuge", das der bisherige Produktionsvorstand Jochem Heizmann zum 1. Oktober übernimmt. Sein Nachfolger wird Porsche-Chef Michael Macht, der wiederum von dem VW-Manager Matthias Müller an der Spitze des Sportwagenbauers abgelöst wird.
Der 57 Jahre alte Müller wechselt im Herbst zu den Schwaben. Bei Volkswagen war der als durchsetzungsstark geltende Vertraute von Konzernchef Martin Winterkorn für die Produktstrategie zuständig. "Ich komme nicht nach Zuffenhausen, um hier die Interessen von Volkswagen durchzusetzen", betonte Müller am Dienstag bei einer Betriebsversammlung am Porsche-Hauptsitz. "Mein Auftrag ist vielmehr, das Profil von Porsche im integrierten Automobilkonzern zu schärfen, die Identität unserer Marke zu wahren und auszubauen."
Mit der Ernennung des 49-jährigen Macht zum neuen VW-Produktionschef schlägt Winterkorn gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Ziehsohn seines Vorgängers Wendelin Wiedeking hat sich bei den Schwaben nicht nur als Vorstandsvorsitzender einen Namen gemacht. Vor allem in seine Zeit als Entwicklungsvorstand bei Porsche fallen viele Erfolge der Sportwagenschmiede. Macht verantwortet künftig die Steuerung sämtlicher Werke des Volkswagen-Konzerns.
Der 58-jährige Heizmann soll die Ausbaupläne der Wolfsburger im Nutzfahrzeugbereich vorantreiben. "Das Lkw-Geschäft ist ein entscheidender Bestandteil der Wachstumsstrategie des Volkswagen-Konzerns", erklärte Winterkorn. "Entsprechend ihrer Bedeutung werden die Lkw-Aktivitäten zukünftig direkt vom Konzernvorstand gesteuert." Heizmann gehört VW seit 1982 an. Nach leitenden Funktionen bei der Kernmarke, Volkswagen Sachsen und Audi ist er seit Anfang 2007 für den Produktionsbereich zuständig.