Die Zahl der Verkehrstoten in der EU ist 2017 kaum zurückgegangen. Im vergangenen Jahr kamen 25.300 Menschen auf Europas Straßen ums Leben, wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Das waren den Daten zufolge 300 Tote oder knapp 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Im Schnitt sind pro einer Million Einwohner 49 Menschen ums Leben gekommen. Am niedrigsten lag die Quote 2017 in Schweden (25 Tote pro einer Million Einwohner), Großbritannien (27), den Niederlanden (31) und Dänemark (32). Am unsichersten waren die Straßen in Rumänien (98) und Bulgarien (96). Deutschland liegt mit 38 Todesopfern pro einer Million Einwohner deutlich unter dem Durchschnitt. 3.177 Menschen sind hier 2017 ums Leben bekommen (minus ein Prozent), der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik.
Von ihrem politischen Ziel, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren, hatte sich die Brüsseler Behörde angesichts der Zahlen schon im vergangenen Jahr so gut wie verabschiedet. Als neue Marke nannte Verkehrskommissarin Violeta Bulc damals, die Fahrzeugtechnik so zu verbessern, dass es ab 2050 gar keine Verkehrstoten auf Europas Straßen mehr gibt.
Auf dem Weg dahin will sie einem Bericht der "Welt" (Dienstag) zufolge im Mai Vorschläge für neue Regeln zur Ausstattung von Neufahrzeugen machen. "Ich erwarte, dass der Einbau von Techniken wie eine automatische Notbremsung oder ein Spurhalteassistent, der den Fahrer vor dem Verlassen der Fahrspur warnt, künftig helfen werden, Leben zu retten", sagte Bulc dem Blatt. (dpa/SP-X)