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VDA-Studie: Chipmangel wird Dauerzustand

10.02.2023 10:41 Uhr | Lesezeit: 4 min
Bosch Halbleiter
Einer VDA-Studie zufolge werden fehlende Halbleiter zu einem Produktionsrückgang in der Automobilindustrie führen.
© Foto: Bosch

Aufgrund der verstärkten Nachfrage nach Halbleitern und des bestehenden Halbleitermangels geht der VDA von einem Rückgang der Produktion in der Automobilindustrie bis 2026 um bis zu 20 Prozent aus.

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Sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden, könnte der Halbleitermangel in der Automobilindustrie bis 2026 global zu einem Produktionsrückgang von 20 Prozent führen. Dies entspricht rund 18 Millionen Fahrzeugen. Das geht aus einer vom Verband der Automobilindustrie (VDA) beauftragten Studie hervor. Bereits 2021 habe der Versorgnungsengpass zu einem weltweiten Rückgang der Fahrzeugfertigung um neun Prozent geführt.

Die Halbleiternachfrage in der Automobilindustrie wird sich der Studie zufolge bis 2030 verdreifachen. Die Nachfrage insgesamt über alle Branchen hinweg steige im selben Zeitraum jedoch nur um den Faktor 1,8. Das bedeutet: Das Wachstum der Chipnachfrage in der Automobilindustrie ist 1,7-mal höher als im Durchschnitt der anderen Branchen. Die Automobilindustrie ist im Branchenvergleich also am stärksten betroffen, beklagt der VDA.

Damit steige der Bedarf der Automobilindustrie an Chips bis 2030 auf 14 Prozent der globalen Halbleiterkapazitäten, heißt es. Zum Vergleich: Der heutige Marktanteil liegt bei acht Prozent. Die hohe Nachfrage geht insbesondere auf den Hochlauf der Elektromobilität zurück sowie einem zunehmenden Anteil von Fahrerassistenzsystemen und Funktionserweiterungen bis hin zum autonomen Fahren.

Autoindustrie: Chips mit einer Größe über 90 Nanometer relevant

Für die Automobilindustrie sind Chips mit einer Größe über 90 Nanometer von enormer Bedeutung. Laut der Studie werden bis 2030 rund 60 Prozent des Chipbedarfs der Automobilindustrie auf diese Knotengröße entfallen. Aktuell werden jedoch weniger als 20 Prozent der angekündigten Investitionsausgaben in der globalen Chipindustrie bis 2025 in 65 Nanometer oder größer getätigt. Zurzeit liegt ein Schwerpunkt von Förderung und Investitionen bei Bauteilen von sieben Nanometern oder kleiner, beispielsweise Mikroprozessoren mit höheren Rechenleistungen bei gleichzeitig verbesserter Energieeffizienz.

Weiteres Ergebnis: Die Autoindustrie wird bis 2030 zum drittwichtigsten Chip-Abnehmer nach der mobilen Kommunikation und der Datenspeicherung. China hat das bereits erkannt. So investierten insbesondere chinesische Halbleiterunternehmen schon heute in die Knotengröße von 90 Nanometern und mehr, um die inländischen Automobilunternehmen zu fördern.

"Dem EU Chips Act müssen nun dringend Taten folgen. Europa muss jetzt in die Produktion automobilrelevanter Chips investieren und die Produktion von großen Chips hochfahren. Nur so kann die Halbleiter-Abhängigkeit von Asien minimiert und die Resilienz der deutschen und europäischen Automobilindustrie gestärkt werden. Und nur dann kann die deutsche und europäische Automobilindustrie auch in Zukunft eine weltweite Führungsrolle einnehmen, Wohlstand sichern und die klimaneutrale Mobilität weiter vorantreiben", kommentiert VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Ergebnisse.


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