Die Rückkehr von Fiat auf den US-Markt ist in trockenen Tüchern. Der kleine Fiat 500, der den Weg für den italienischen Autobauer frei machen soll, geht zuerst bei 130 Händler im gesamten Land an den Start. Sie nehmen ab sofort Bestellungen entgegen. Die Schwestermarke Chrysler veröffentlichte am Mittwoch die komplette Liste der Händler. Das kompakte Auto im Retrodesign soll eine Lücke im Chrysler-Modellprogramm schließen und an die zwischenzeitlichen Erfolge des Mini aus dem Hause BMW anknüpfen.
Der Fiat 500 rollt im mexikanischen Chrysler-Werk Toluca vom Band. Der für US-Verhältnisse winzige 1,4-Liter-Motor wird im Chrysler-Werk Dundee im US-Bundesstaat Michigan produziert.
Fiat ist die fünfte Marke im Konzernverbund neben Chrysler, Dodge, Jeep und den Ram-Trucks. Viele Experten bezweifeln aber, dass die kleinen Autos italienischer Bauart bei den US-Kunden ankommen. Der Kleinwagen-Boom aus Zeiten hoher Spritpreise ist abgeflaut, seitdem Benzin wieder billig ist. Der Liter kostet in den USA umgerechnet etwa ein Viertel des deutschen Preises. Die Mini-Verkäufe schrumpfen kontinuierlich; der Absatz des Mercedes-Zweisitzers Smart ist sogar regelrecht eingebrochen.
Chrysler-Händler hatten sich im Vorfeld zudem über die Konditionen für den Fiat-Vertrieb beschwert (wir berichteten). So war eine der Auflagen, extra Verkaufsräume einzurichten. Das geht ins Geld – und nach dem Krisenjahr 2009 mit der Chrysler-Beinahepleite sind viele Händler blank. (dpa)