-- Anzeige --

Umstrukturierung: Opel stellt Weichen für Zusammenschluss

06.04.2017 15:30 Uhr
Umstrukturierung: Opel stellt Weichen für Zusammenschluss
Opel stellt die Weichen für die Übernahme durch den französischen Autokonzern PSA.
© Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Wie geht es weiter bei Opel? Das Unternehmen und der designierte neue Eigentümer PSA beschwören seit langem vereinbarte Standort- und Jobgarantien. Was danach passiert, erfahren die Mitarbeiter nicht.

-- Anzeige --

Der Autobauer Opel schwört seine Mitarbeiter auf die Übernahme durch den französischen Autokonzern PSA ein. Bei zeitgleichen Betriebsversammlungen an allen deutschen Opel-Standorten wurde die Belegschaft am Donnerstag über die geplante Neuorganisation des Traditionsunternehmens informiert. Alle europäischen Geschäfte von Opel, die Teil von PSA Peugeot Citroën werden, sollen unter dem Dach einer Gesellschaft gebündelt werden, wie der Hersteller an seinem Stammsitz Rüsselsheim mitteilte. Für die Mitarbeiter ändere sich infolge der gesellschaftsrechtlichen Neuaufstellung zunächst nichts.

In einem ersten Schritt wird die Adam Opel AG in eine GmbH umgewandelt. Am Ende sollen alle Geschäftsaktivitäten von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall in einer Gesellschaft zusammengefasst werden. Umgesetzt werden soll das im Laufe des zweiten Quartals des laufenden Jahres.

"Alle Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer bleiben in unverändertem Umfang erhalten. Sämtliche arbeitsrechtliche Pflichten der derzeitigen Gesellschaften und auch die Fortführung der Tarifverträge werden übernommen", teilte das Unternehmen weiter mit. Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wertete es als Erfolg, "dass wir ganz wesentliche Forderungen von IG Metall und Gesamtbetriebsrat durchsetzen konnten".

Zusagen für deutsche Werke

Der Autobauer bestätigte seine Zusagen für die deutschen Werke: In Eisenach soll von 2019 an der Nachfolger des Mokka X produziert werden. In Rüsselsheim soll in einigen Jahren ein großer SUV vom Band laufen. Auch alle weiteren Vereinbarungen sollen nach einer Integration von Opel/Vauxhall in den PSA-Konzern Bestand haben. Demnach sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018 ausgeschlossen, Investitionszusagen gelten bis 2020.

Dass PSA diese Garantien einhalten wird, hatte PSA-Chef Carlos Tavares bereits am Mittwoch bei einem Treffen in Berlin der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Opel-Werken (Hessen/Rüsselsheim, Rheinland-Pfalz/Kaiserslautern, Thüringen/Erfurt) zugesichert. Wie ist danach weitergeht, ist offen.

"Wir sind einigermaßen entspannt, was die Werke betrifft, weil wir gut ausgelastet sind", sagte Schäfer-Klug nach der Betriebsversammlung in Rüsselsheim. Zu Befürchtungen, es könnten Werke geschlossen und Stellen abgebaut werden, sagte der Betriebsratschef: "2,2 Milliarden zu zahlen, um Opel abzuwickeln, wäre ein denkbar schlechtes Geschäft."

Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) und PSA Peugeot Citroën hatten sich Anfang März auf den Verkauf der seit Jahren verlustreichen Europatochter geeinigt. Angestrebt ist, das Geschäft bis zum Jahresende abzuschließen. Die Franzosen sollen für das GM-Europageschäft inklusive Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. Opel/Vauxhall beschäftigt 38 000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland.

Kritik an Informationspolitik

Belegschaft, IG Metall und Betriebsräte hatten das Opel-Management und den US-Mutterkonzern General Motors (GM) zuletzt für deren Informationspolitik kritisiert. Betriebsversammlungen in den Werken Rüsselsheim und Kaiserslautern waren daher am vergangenen Freitag unterbrochen worden. Dass sollte Druck auf das Management aufbauen. Nach Angaben des Betriebsrats kam danach Bewegung in die Gespräche.

Branchenexperte Stefan Bratzel vom Auto-Forschungsinstitut CAM sieht keine Entwarnung für die deutschen Opel-Standorte und ihre Beschäftigten. "Rote Zahlen kann sich Tavares bei Opel nicht lange anschauen. Gelingt der Sprung in die Gewinnzone nicht, kann er die aktuell laufenden Jobgarantien in zwei, drei Jahren nicht erneuern", sagte Bratzel dem "Mannheimer Morgen" (Donnerstag). Entsprechend könne PSA keine längerfristigen Zusagen machen. "Opel hat Überkapazitäten - und die müssen weg", sagte Bratzel. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Opel - PSA

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#Opel

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.